Gesundheitsminister: Ohne Trendwende droht dramatische Überlastung der Intensivstationen.
Wien. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hat am Donnerstag die am Vortag für die Ostregion verhängte "Osterruhe" verteidigt und an die Bevölkerung appelliert, sich an die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus zu halten. "Diese Maßnahmen werden uns helfen, die schwierige Herausforderung zu schaffen. Entscheiden werden wir aber selbst. Tagtäglich mit unserem Beitrag, mit Verantwortung und Zusammenhalt - wir können und werden ein Teil der Lösung sein", sagte Anschober.
Der Minister verwies in einer Aussendung darauf, dass alleine in Wien schon 167 Covid-Patienten in den Intensivstationen betreut werden, so viele wie nie zuvor. Und die Prognose sei alarmierend. Wenn keine Trendwende gelinge, dann würden es am 7. April schon 260 Intensivpatienten sein. "Das wäre eine dramatische Überlastung und diese müssen wir mit aller Kraft verhindern", sagte Anschober.
Anschober: "Lösung ist jeder Einzelne"
Schaffen könne man das nur, "wenn wir alle einen Betrag dazu leisten. Die Osterruhe ist ein Teil davon - die Lösung ist aber jeder Einzelne von uns. FFP2-Maske, Mindestabstand und Testen - das muss unser Verhalten in den nächsten Wochen sein, dann können wir es gemeinsam schaffen - uns selbst zu schützen, die Anderen schützen und damit unsere Intensivstationen schützen", appellierte Anschober an die Bevölkerung in ganz Österreich, ganz besonders eindringlich aber an die Bewohner und Bewohnerinnen Ost-Österreichs.
Am Vortag hatten - nach langem Ringen - die drei Landeshauptleute Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), Michael Ludwig und Hans Peter Doskozil (beide SPÖ) sowie Anschober in einer gemeinsamen Pressekonferenz bekanntgegeben, dass Ost-Österreich über Ostern wieder in einen Lockdown geht. In Wien, Niederösterreich und dem Burgenland wird es von Gründonnerstag (1. April) bis zum Dienstag nach Ostern (6. April) wieder Ausgangsbeschränkungen nicht nur in der Nacht sondern auch tagsüber geben. Der Handel wird mit Ausnahme von Gütern des täglichen Bedarfs geschlossen, danach gibt es dort Zugangstests (Grundversorger ausgenommen), wobei diese Test-Maßnahme vorerst auf den Zeitraum 7. bis 10. April begrenzt ist. Die Schulen gehen in der Woche nach Ostern ins Distance Learning, danach soll es dort mit ausgeweiteten Testangeboten - wohl stufenweise - wieder in den Präsenzunterricht zurückgehen.