Impfstoff-Lieferprobleme drohen den Impfplan um Monate zurückzuwerfen.
Der Großteil der Erstimpfungen in Alters- und Pflegeheimen ist bereits verwirklicht. Über 170.000 Corona-Schutzimpfungen wurden in Österreich bisher durchgeführt. Laut Gesundheitsministerium ist „in der zweiten Februarhälfte der Schutz der vulnerabelsten Gruppe in Österreich abgeschlossen“.
Der Impfplan dürfte aber dennoch geplatzt sein: Noch vor einer Woche stellte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) im ÖSTERREICH-Interview in Aussicht, dass mit Ende März bereits alle über 65- Jährigen geimpft sein werden. Bedingung: „Wenn AstraZeneca zugelassen wird.“
AstraZeneca liefert nur 500.000 Impfdosen
In welcher Form AstraZeneca zugelassen wird, entscheidet sich zwar erst am 29. Jänner (möglicherweise nur für die unter 55-Jährigen, weil besonders diese Altersgruppe in den Studien getestet wurde). Schon jetzt steht aber fest: AstraZeneca kann im ersten Quartal nur 500.000 von den vereinbarten zwei Millionen Dosen liefern. Von einem „Rückschlag“ und auch einer „Enttäuschung“ spricht man im Gesundheitsministerium. Dort heißt es: „340.000 Dosen von AstraZeneca kommen im Februar.“ Wie es im März weitergeht, sei noch ungewiss.
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Gesundheitsministerium: "Impfplan muss jetzt angepasst werden"
„Falls AstraZeneca nicht wie geplant kommt, werden wir erst im Mai die Gruppe der über 65-Jährigen geimpft haben“, so Kurz vergangene Woche zu ÖSTERREICH. Das scheint derzeit am wahrscheinlichsten. Denn Österreich hat in seiner Impfstrategie vor allem auf AstraZeneca gesetzt.
Der Impfplan müsse jetzt angepasst werden, heißt es aus dem Gesundheitsministerium zu ÖSTERREICH.