Politik-Insider

Bandion: Jetzt offiziell in Krankenstand

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Gericht bestätigt Krankmeldung. Ex-Ministerin wartet auf Top-Job.

So manch ein Richterkollege staunte am Sonntag ein wenig: Da lachte immerhin Ex-Justizministerin Claudia Bandion-Ortner aus der Presse heraus. Dieselbe Claudia Bandion-Ortner, die eigentlich per 2. Mai ihren neuen Job in der Berufungsabteilung im Wiener Landesgericht antreten hätte sollen.

Die Damen und Herren Richter im Grauen Haus hatten aber noch nicht die "Ehre", die Ex-Kollegin persönlich begrüßen zu können – denn die ehemalige Bawag-Richterin ist krank.

Im ÖSTERREICH-Gespräch bestätigt Richter-Sprecherin Christine Salzborn: "Ja, Claudia Bandion-Ortner ist krankgemeldet." Die 44-jährige Ex-Ministerin hat dabei keine Krankheit angegeben – was sie als Arbeitnehmerin freilich auch nicht muss.

Sie hat allerdings auch keine Zeitangaben gemacht. Das heißt: Ihr neuer Arbeitgeber – das Landesgericht Wien – weiß nicht, wann (und ob) Bandion-Ortner ihren Job anzutreten gedenkt. Dass Bandion-Ortner in den vergangenen Wochen gleich mehrere Interviews gegeben hat, sorgt unter einigen Richtern für gehörigen Ärger: "In welchem anderen Job wäre so etwas im Krankenstand bitte möglich", ätzen sie.

Warten auf Berufung als Verfassungsrichterin
Die Mutter eines Sohnes ist freilich tatsächlich Diabetikerin. Der Stress um ihre abrupte Ablöse als Justizministerin am 20. April sei ihr zudem sehr nahegegangen, berichteten Vertraute. In der ÖVP – jener Partei, die Bandion-Ortner 2009 überraschend zur Justizministerin machte und sie dann eben ablöste – mutmaßt man hingegen, dass die Kurzzeit-Politikerin "auf einen besseren Job wartet" (ein VP-Mann).

Konkret soll Bandion-Ortner auf eine Berufung als Verfassungsrichterin hoffen. Justiz-Kreise bezweifeln freilich, dass ihr das gelingen werde.

Ein echter Bandion-Ortner-Kenner glaubt, dass es die enttäuschte 44-Jährige ohnehin in noch höhere Gefilde zieht: "Sie träumt davon, sogar Richterin am Europäischen Gerichtshof zu werden."

Ihrer Vorgängerin, Ex-SP-Justizministerin Maria Berger, war dieser Sprung 2009 tatsächlich gelungen.

Eine andere Kurzzeit-Justizministerin, BZÖ-Frau Karin Gastinger, kehrte dem Gericht den Rücken. Sie machte sich im Berater-Bereich selbstständig.

In ihren Interviews sagt Bandion-Ortner freilich: "Richterin ist ein schöner Beruf." Na dann …

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