Die österreichische Justiz wartet noch auf Rechtshilfeansuchen aus Zypern.
Karl-Heinz Grassers Anwalt, Manfred Ainedter, hat vor einigen Tagen bekanntlich die Einstellung aller Verfahren gegen seinen Mandanten gefordert.
ÖSTERREICH-Recherchen ergeben, dass die Justiz derzeit gar nicht daran denkt, die Ermittlungen einzustellen:
- In den Buwog-Untersuchungen – 60.000 Bundeswohnungen, die 2004 vom damaligen Finanzminister Grasser verkauft wurden – werden derzeit noch Tausende Aktenseiten durchforstet.
- Die Staatsanwaltschaft prüft zudem Auswertungen von Hausdurchsuchungen in Wien und Kärnten. Außerdem werden sichergestellte Dokumente aus Durchsuchungen in Liechtenstein geprüft.
- Vor allem aber wartet die Justiz noch auf Rechtshilfeansuchen an Zypern und britische Karibikinseln, um auch dort nach möglichen Geldern zu suchen.
- Ein Justiz-Insider gibt an, dass es „Spuren auf die Cayman-Islands gibt“.
Zumindest mehrere Monate dürften die Verfahren gegen den Ex-FP-Finanzminister – für den die Unschuldsvermutung gilt – noch weiter laufen.
Auch die Finanz ermittelt gegen Grasser. Er beteuert seine Unschuld …
Tritt Ex-ORF-Infochef Oberhauser zur Wahl an?
Mehrere Politiker berichten von interessanten Gesprächen mit Ex-ORF-Informationsdirektor Elmar Oberhauser. Dieser wurde im Herbst 2011 nach Kritik an ORF-Chef Alexander Wrabetz als Infochef abgewählt. Oberhausers Vertrag läuft noch bis Ende 2011.
Ein ORF-Mann berichtet nun, dass „einiges darauf hindeutet, dass Oberhauser gegen Wrabetz antreten“ werde.
Die ORF-Wahl findet am 9. August statt. Bis wenige Tage davor kann ein ORF-Stiftungsrat einen neuen Kandidaten nominieren.
Nachdem ORF-Onlinechef Thomas Prantner erklärt hat, dass er nicht kandidieren werde, und auch Ex-Telekomchef Boris Nemsic sämtliche Avancen ausschlägt, könnte nun Oberhauser von Stiftungsräten vorgeschlagen werden.
Wrabetz bleibt zwar Favorit, Oberhauser könnte aber zumindest für Wirbel sorgen …
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