Politik-Insider

Ex-''Bild''-Chef ist Nehammers neues Mastermind

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Er fotografierte, beobachtete und hörte aufmerksam im Hintergrund zu.

Moskau/Kiew. Fast hätte er als einer der 20 Journalisten durchgehen können, die Kanzler Karl Nehammer nach Kiew begleitet hatten. Aber eben nur fast, denn die Rede ist von Kai Diekmann, dem langjährigen Ex-Chef der Bild, der 2017 mit seiner Storymachine in die Welt der PR gewechselt ist.

Und der nun, als nur ­einer von vier – neben Kanzler-Außenpolitik-Beauftragter Barbara Kaudel-Jensen, Sprecher Daniel Kosak, Fotograf Dragan Tatic –, Nehammer nach Moskau begleitete.

Ist der Deutsche Nehammers neues außenpolitisches Mastermind? Nein, antwortet Diekmann ÖSTERREICH. Seine Agentur hätte „einen Auftrag der ÖVP“ und für den U-Ausschuss. Die Reisen mache er „pro bono“. Wladimir Putin ist ihm freilich kein Unbekannter. Mehrmals hatte er den russischen Autokraten interviewt, war sogar einst mit ihm in Sotschi schwimmen. Dass Nehammer eine Reise zu Putin plane, erwähnte Diekmann in Kiew mit keinem Wort.

Ist er also Nehammers neuer Chef-Stratege? Er dürfte jedenfalls zum „inner circle“ des Kanzlers gehören. Eingefädelt hat das übrigens die Frau des Bundeskanzlers, Katharina Nehammer. Sie hatte empfohlen den Deutschen und seine Agentur zu beauftragen.

Diekmann, ein „überzeugter Konservativer“, kennt auch Sebastian Kurz gut. In der Springer-Welt war der „Ösi“ mit der Gabe zur Inszenierung jahrelang gern ­gesehener Gast.

Die Unterschiede zwischen Kurz und Nehammer sind ihm nicht entgangen. Fast unbemerkt steuert der Vollblut-Journalist gegen, wenn er Fehler während Nehammers Reise erkennt. Als nur der ORF zu einem Termin mit den Brüdern Klitschko in Kiew zugelassen werden soll, empfiehlt er auch alle anderen Medien einzuladen. Und nur en passant erwähnt er in Kiew, dass Putin „noch gefährlicher“ würde, wenn „man gar nicht mehr mit ihm redet“. „Wir sind Kreml“, hätte er früher vielleicht nach der Reise getitelt.

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