Politik-Insider

Fekter und Hundstorfer Kanzler-Kandidaten?

08.10.2011



In SPÖ und ÖVP sprießen aus Neuwahlangst die wildesten Personalspekulationen.

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Offiziell wagt sich derzeit noch kein Informant aus der Deckung: Hinter den Kulissen wollen aber sowohl Rot als auch Schwarz für drohende Neuwahlen „gerüstet“ sein. Das könnte nach Meinung vieler Personalwechsel an der Spitze bedeuten:

In der ÖVP steigt angesichts der katastrophalen Umfragewerte die Nervosität. Zudem fühlen sich die mächtigen schwarzen Bünde – Bauern und Wirtschaft – seit geraumer Zeit von der neuen VP-Führung vor den Kopf gestoßen.

VP-Chef Michael Spindelegger solle „Parteichef bleiben, aber wir brauchen einen neuen Spitzenkandidaten“, sagt jedenfalls bereits ein VP-Grande ganz offen. Geht es nach den schwarzen Rebellen, könnte VP-Finanzministerin Maria Fekter – oder ein noch nicht gefundener „Wunderwuzzi“ aus der Wirtschaft – für die VP in die nächste Wahl ziehen, „um einen Absturz auf Platz drei zu verhindern“.

In der SPÖ gibt es ähnliche – wenn auch bei Weitem nicht so aktuelle – Planspiele:

Im Gegensatz zum VP-Chef kann SPÖ-Bundeskanzler Werner Faymann auf gute Umfragewerte (erstmals wieder 30 % in der Sonntagsfrage) verweisen.

Doch „die Angst vor neuen Enthüllungen rund um Inseratenvergaben und die Gründung der Zeitung Heute“ lässt nun auch in der SPÖ erste Personalspekulationen zu. Dass just der angebliche Heute-Eigentümer Havranek nun plötzlich zum wichtigsten Faymann-Berater bei der SPÖ-Reform wird und altgediente SP-Mitarbeiter aus der roten Parteizentrale verabschiedet, „verbessert nicht gerade die Stimmung“. Geht es nach roten Aufständischen – vor allem aus Gewerkschaft und rund um den Steirer Voves – könnte SP-Sozialminister Rudolf Hundstorfer vor der nächsten Wahl übernehmen.

Sollte Faymann zu einer Neuwahl nicht antreten, beginnen manche in der SPÖ an „Quereinsteiger“ wie RTL-Boss Gerhard Zeiler oder ÖBB-Chef Christian Kern als Kanzlerkandidaten zu denken.

Die entscheidenden Player in den zwei „Großparteien“ – SP-Bürgermeister Häupl und Niederösterreichs VP-Landeschef Pröll – denken freilich nicht an eine Ablöse von Faymann und Spindelegger. Und ihr Wort zählt am meisten.
 

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