Dem ÖVP-Stiftungsrat sind die Kosten angesichts der Quote zu hoch.
Die ÖSTERREICH-Story sorgte gestern für erheblichen Wirbel im ORF. ÖSTERREICH hatte über Details der vertraulichen ORF-Programmsitzung vom Mittwoch berichtet. Und dort hatte niemand Geringerer als ORF-Programmdirektor Wolfgang Lorenz ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz erklärt: „Chili ist tot, tot, tot.“ Der kaufmännische ORF-Direktor Richard Grasl wiederum hatte die „Einstellung der Sendung auf diesem Sendeplatz“ gefordert. Und so hatte die ORF-Spitze gestern erheblichen Erklärungsbedarf:
Der angegriffene Dominic Heinzl lässt ÖSTERREICH ausrichten, dass es ihm „weit besser geht, als geschrieben“ werde. Vom ORF-Unmut über seine erst im Jänner gestartete tägliche Sendung – auf ORF 1 um 19.25 – hatte freilich auch er aus ÖSTERREICH erfahren.
Neuer Ärger
Im ÖSTERREICH-Gespräch geht jedenfalls
ÖVP-Stiftungsrat Franz Krainer in die Offensive: „Es war an sich kein
Fehler, Heinzl zum ORF zu holen. Und auch eine Society-Sendung hat im ORF
seine Berechtigung, aber nach sechs Monaten kann man sagen, dass Chili die
Erwartungen nicht erfüllt“ habe. Krainer hat vom ORF alle „wirtschaftlichen
Informationen über Chili angefordert“. In der Tat sollen die Kosten für das
tägliche Format erheblich sein. Die sinkende Quote – im Juli lag sie
konstant unter 100.000 Sehern – dürfte einen Einbruch der Werbeeinnahmen
bewirkt haben.
VP-Stiftungsrat Krainer fordert daher: „Ich möchte über die wirtschaftlichen Kosten von Chili im nächsten Stiftungsrat reden. Und wir müssen dort auch über das Aus von Chili oder zumindest über eine Verlegung der Sendung reden“.
Heißer Stiftungsrat
Die Stiftungsratsitzung am 9. September
wird damit brisant: Denn dort soll auch über die 119 ungenützten
ORF-WM-Karten diskutiert werden, fordert die VP. Ein Begehren, das auch von
der FPÖ unterstützt wird. Und: Erstmals will nun auch das BZÖ „Aufklärung
über das Chili-Budget und die WM-Karten“.
Neuer Sendeplatz?
Im ORF überlegt man nun jedenfalls, bis zum 9.
September einen neuen Sendeplatz für Chili zu finden. Um zumindest eine
scharfe Schote im Stiftungsrat zu entschärfen...