Politik-Insider

Hier kommt die Hoffnung für Kobane

29.10.2014

50 Prozent von Kobane sollen die ISIS-Milizen schon unter Kontrolle haben.

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© Reuters
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Am mittwoch, um 5.30 Uhr in der Früh überquerten 38 Wagen der Peshmerga die türkisch-syrische Grenze Richtung Kobane. Kilometerweit wurden sie davor von Kurden auf der Straße bejubelt. „Wir waren bis 5 Uhr damit beschäftigt den Peshmergas den Übergang zu ermöglichen“, erzählt Selma Irmak ÖSTERREICH. Sie ist Co-Vorsitzende der DTK – in ihrem Büro prangt ein Bild vom inhaftierten PKK-Chef Öcalan.

Austro-Delegation bei Begräbnis von Kriegsopfern
In Kobane gehen die Kämpfe mit den ISIS-Terroristen indes unerbittlich weiter. Auch die FSA, die Freie Syrische Armee (Rebellenarmee), ist mit einem Konvoi mit acht Autos und schweren Waffen in der umkämpften Kurdenstadt angekommen.
Rund 50 Prozent von Kobane sollen unter Kontrolle der Terroristen stehen. Durch den Nachschub an Kämpfern und Waffen erhoffen sich die Kurden die Wende. „Kobane ist der Schlüssel zur Lösung der Frage der Kurden“, sagt Irmak.

Zwei bis drei Mal die Woche müssen die Kurden gefallene Kämpfer aus Kobane begraben. Auch am Dienstag werden fünf Särge an Hunderten Menschen in Suruc – an der Grenze zu Syrien – vorbei getragen. „Märtyrer sind unsterblich“, schreien die Menschen. Fast die gesamte Stadt ist gekommen, um ihnen die letzte Ehre zu erweisen. Die jungen Männer, der älteste war 25 Jahre alt, werden entgegen islamischen Riten in Särgen statt in simplen Leintüchern beigesetzt. „Ihre Mütter hoffen darauf, dass die Kurden Kobane befreien. Dann sollen ihre Söhne in ihrer Heimat begraben werden“, erzählt eine Kurdin ÖSTERREICH während der Beerdigung.

Auch die drei österreichischen Parlamentarier – SP-Klubchef Andreas Schieder, die Grüne Berivan Aslan und VP-Mandatarin Elisabeth Pfurtscheller – erweisen den Toten die letzte Ehre. „Danke, dass ihr uns unterstützt“, sagt Irmak gestern zu den Österreichern.

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