Kanzler und Außenminister sind in New York um gutes Verhältnis bemüht.
Sie sind per „Christian“ und „Sebastian“ und um ein offensichtlich gutes Verhältnis bemüht – zumindest in diesen Tagen in New York. SPÖ-Kanzler Christian Kern und VP-Außenminister Sebastian Kurz reisten zwar am Sonntag in unterschiedlichen Fliegern an, vor der Abreise telefonierten sie aber über eine Stunde miteinander. Der rote Kanzler sendete dabei Friedenssignale aus und fragte den schwarzen Minister, ob er nicht mit ihm im Central Park joggen gehen wolle. Dienstag und Mittwoch plant zumindest Kern in Manhattan – in Begleitung von zwei Cobra-Beamten – rund um das Reservoir im bekannten Park frühmorgens laufen zu gehen. Kurz zeigte sich ebenso friedlich und kam zum Abendessen ins Restaurant Freud im West Village mit Kern, Delegation und Journalisten nach. Auch ihre Reden zur Migration sprachen beide Herren ab.
Einig sind sich die mutmaßlichen nächsten Spitzenkandidaten ihrer Parteien jedenfalls darüber, dass die Missstimmung in der Koalition aufhören müsse. Zumindest für ein paar Tage in Manhattan wurde denn auch die Friedenspfeife geraucht.
Kern und Alfred Gusenbauer auf einen Drink in Manhattan
Neben Kanzler, Außenminister, Justizminister Wolfgang Brandstetter und EU-Kommissar Johannes Hahn werden für heute auch noch zwei heimische Ex-Kanzler in New York erwartet: Alfred Gusenbauer und Werner Faymann (beide SPÖ). Ex-Vizekanzler Michael Spindelegger reiste bereits am Sonntag ab und tauschte sich mit seinem Nachfolger im Außenamt, Sebastian Kurz, aus.
Faymann ist als UNO-Sonderbeauftragter für Jugendbeschäftigung von UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon zur UNO-Woche nach Manhattan eingeladen worden. Ein Treffen zwischen ihm und Kern ist nicht vorgesehen. Dafür wird sein Vorgänger Gusenbauer am Dienstag Kern zu einem Empfang von Ronald Lauder in die „Neue Galerie“ begleiten. Danach planen die zwei Roten, sich bei einem Drink auszutauschen. Dafür könnte Kurz Faymann treffen.