Trotz rot-blauer Gelüste: FPÖ will Kern unter Dauerfeuer nehmen
Das Debakel für die SPÖ in Graz – sie wurde mit knapp zehn Prozent Fünfter – war zwar keine allzu große Überraschung für SPÖ-Strategen, aber trotzdem ein „heilsamer Schock“, sagt ein Roter.
Probleme in Ländern. Denn bis auf die Roten im Burgenland hat die SPÖ in sämtlichen Bundesländern äußerst schwache Landesorganisationen. „So gewinnen wir keine Nationalratswahl“, sagt ein Roter mit Wahlkampferfahrung. Aber der Wahlkampf – wann immer die Nationalratswahl nun tatsächlich stattfinden wird – soll „ganz auf Christian Kern ausgerichtet“ sein. Übersetzt: Der SPÖ-Kanzler solle die politische Schlacht gegen VP-Minister Sebastian Kurz und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache alleine stemmen.
Kern tourt durch das Land. Der SPÖ-Chef wird daher auch immer wieder alle Bundesländer – heute und morgen etwa Kärnten – bereisen, um selbst für Mobilisierung zu sorgen. Nur Wien bereitet den Bundes-Roten sorgen. Die einst so mächtige SPÖ-Organisation ist weiterhin in interne Streitigkeiten verwickelt. „Das müssen wir lösen“, sagt ein SP-Stratege. Das weiß wohl auch Wiens Bürgermeister Michael Häupl.
Trotz rot-blauer Gelüste: FPÖ will Kern unter Dauerfeuer nehmen
Für die FPÖ ist das Ergebnis in Graz bescheiden ausgefallen – sie hat nur zwei Prozentpunkte dazugewonnen und liegt weit unter 20 Prozent. Die kleinen Zuwächse kamen aber vor allem dank Ex-SPÖ-Wählern zustande.
Daher wollen die Blauen – sie begannen bereits mit Attacken gegen seine Frau – SPÖ-Kanzler Christian Kern unter Dauerfeuer nehmen.
Rot. Dass Kern FP-Chef Heinz-Christian Strache in den vergangenen Monaten immer wieder zu vertraulichen Gesprächen getroffen hat, scheint daran nichts zu ändern. Auch wenn Strache von Rot-Blau träumt.