Trotz Flitterwochen ist Außenministerin Kneissl in aller Munde.
Heinz-Christian Strache sieht im oe24.TV-Interview einen „enormen Werbewert“ dank der Putin-Kneissl-Hochzeitsshow für Österreich. Fast alle internationalen Medien – außerhalb Russlands – sehen das anders. „Knicks der Schande“ titelte etwa die Bild über Kneissls Walzerabschluss mit dem Kreml-Chef.
Spaltung. Und die Österreicher? Die sind angesichts Wladimir Putins und Kneissls „Hochzeitsdiplomatie“ auffallend gespalten. 33 Prozent meinen, die Visite des Kreml-Chefs habe dem Ansehen des Landes genutzt, 31 Prozent sagen, sie habe geschadet.
Geschadet hat es jedenfalls der Glaubwürdigkeit der Außenministerin. Just während des heimischen EU-Ratsvorsitzes werden alle ihre Amtskollegen stets das Bild der „knienden“ Kneissl vor Augen haben. Brückenbauerin? Vermittlerin? Das dürfte wohl angesichts dieser „Werbung“ für Österreich eine Herkules-Aufgabe werden. Und genau dafür hat die Bevölkerung – heimische Tanzsitten hin oder her – ein feines Sensorium. In der ersten ÖSTERREICH-Umfrage nach der Kneissl-Party verlieren sowohl FPÖ als auch die Ministerin selbst Prozentpunkte.
Mahnung. Die Frischvermählte sollte sich nach ihren Flitterwochen rasch erinnern, dass sie oberste Diplomatin ist, bevor sie sich noch ins außenpolitische Abseits tanzt.