Können wir Verantwortung noch lernen?

Und jährlich grüßt das Murmeltier. Langsam wirkt es, als würden wir den dritten Sommer hinter­einander dieselben Fehler wiederholen. Ja, wir haben bessere Rahmenbedingungen als 2021. Wir haben Impfungen (die hatten wir freilich auch im letzten Sommer) und wir haben Medikamente, die vor einem schweren Corona-Verlauf schützen können – diese hatten wir 2021 so noch nicht.

Aber, wir haben nach wie vor bedenkliche Impflücken auch in Risikogruppen, die Immunität – nach Erkrankung oder Impfung – sinkt nach wenigen Monaten und wir haben es mit der bisher ansteckendsten Variante, die den Immunschutz am stärksten umgeht, zu tun.

Die Politik wirkt – wieder – ratlos. Teils ist das verständlich. Alle sind müde von der Pandemie. Keiner trägt gerne Maske. Und ja, es ist teils mühsam, sich zwei Mal im Jahr impfen zu lassen.

Vorsicht vor 3 Krisen gleichzeitig im Herbst

Gegensteuern. Gleichzeitig wissen wir aber, dass es auf den Zeitpunkt ankommt, an dem man Maßnahmen beschließt. Je früher man gelinde Mittel wie Masken und Impfungen einsetzt, desto mehr erspart man sich später stärkere. Und eines sollte allen klar sein: Im Herbst wird sich die Gas-Krise und Teuerung wohl noch mehr zuspitzen, wenn dazu eine Corona-Krise dazukommt, wird das für die Gesellschaft nicht mehr aushaltbar.

Die Frage ist nicht, ob wir „Eigenverantwortung“, sondern, ob wir endlich Verantwortung übernehmen lernen können.