Politik-Insider

Kurz: "Gehen dagegen vor"

16.09.2017

Der ÖVP-Chef im Interview über die einstweilige Verfügung und die Dreierkonfrontation.

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© chrissinger.com
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ÖSTERREICH: Das Gericht hat Ihnen jetzt einstweilig untersagt, Ihren Spendenvorwurf gegen Haselsteiner und SPÖ zu wiederholen. Was werden Sie jetzt machen?

Sebastian Kurz: Die Volkspartei wird dagegen Rechtsmittel einlegen und stellt den Antrag, dass alle Spender und Vereinskonstruk­tionen der SPÖ offengelegt werden, damit die Wahrheit ans Tageslicht kommt. Tatsache ist, dass der Verein „Weil’s um was geht“ von Haselsteiner gegründet wurde und unterstützt wird, dieser Verein sich gegen die ÖVP und die FPÖ stellt und damit zumindest indirekt Kern sowie die SPÖ unterstützt.

ÖSTERREICH: Wie haben Sie die erste Dreierkonfrontation zwischen Kern, Strache und Ihnen empfunden?

Kurz: Es war eine gute ­Diskussion, und ich freue mich, dass sie sachlich geblieben ist.

ÖSTERREICH: Es gab aber starke Überschneidungen zwischen Ihnen und Strache, wie Kern attestierte, oder?

Kurz: Kanzler Kern versucht ständig, vor Schwarz-Blau zu warnen, während Strache permanent vor Schwarz-Rot warnt. Ich ziehe es vor, nicht zu warnen, und hoffe, dass die Wähler uns so stark machen, dass ein neues Regieren möglich ist.

ÖSTERREICH: Sie fliegen am Montag nach New York. Wahlkampfpause?

Kurz: Ich unterbreche den Wahlkampf, um Österreich als Außenminister bei der UNO-Generalversammlung zu vertreten. Angesichts steigender Spannungen, etwa zwischen der Ukraine und Russland, zwischen Washington und Moskau oder auch zwischen den USA und Nordkorea, ist es umso wichtiger, dass die internationale Gemeinschaft gegensteuert und zusammenarbeitet.

ÖSTERREICH: Sie werden in New York auch den Außenminister von Libyen treffen. Geht es um die Mittelmeerroute?

Kurz: Mein Ziel ist es, die illegale Migration zu stoppen und die Mittelmeerroute zu schließen. Wir sind auf einem guten Weg, das zu erreichen, und ich werde natürlich auch meine Gespräche im Rahmen der UNO-Generalversammlung nutzen, mich dafür einzusetzen.
Interview: Isabelle Daniel

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