Der Nervenkrieg im ORF um eine neue Strukturreform wird immer unerbittlicher ausgefochten. Wie in dieser Kolumne angekündigt, plant ORF-Generaldirektor neue Chefs in der ORF-Information:
Er selbst soll statt Fernsehchefin Kathrin Zechner die Oberhoheit über die Information erhalten. Als Channel-Managerin für die Infosendungen auf ORF 1 ist Lisa Totzauer, für jene auf ORF 2 Roland Brunhofer vorgesehen. Dem schwarzen Freundeskreis des ORF-Stiftungsrates wurde bereits Totzauer genannt, dem roten Freundeskreis Brunhofer.
Als neuer Chefredakteur für die ORF-2-Information ist Hans Bürger vorgesehen
Der Haken an den Plänen: Sowohl Kathrin Zechner als auch weite Teile der ORF-Redakteure rebellieren gegen diese Pläne. Der ORF-Redakteursrat – er hat am nächsten Mittwoch einen Termin mit Wrabetz – nennt die neuen Strukturen eine „massive Bedrohung unserer Arbeitsweise“. Und vermutet Druck der Politik dahinter.
ORF-Redakteure: »Das ist Rückfall in Proporzzeiten«
Kritik. In einer Redakteursversammlung kritisierten mehrere prominente ORF-Journalisten, dass das „ein Rückfall in „Proporzzeiten wäre, wo SPÖ und ÖVP sich den ORF aufteilen“.
Der ORF-Redakteursrat will Wrabetz dazu bringen, seine Pläne vor allen betroffenen Redakteuren vorzustellen. Danach wollen diese ORF-Journalisten – mit Unterstützung von Zechner – ein Gegen-Modell präsentieren. Wrabetz will hingegen seine Struktur weiter durchbringen.