FP-Kandidatin Barbara Rosenkranz liegt in Umfragen weit unter den angepeilten 35 Prozent. Ein „Dirndl“ soll jetzt im letzten Moment Stimmen bringen.
Wenn man kein Glück hat, dann kommt Pech meistens auch noch dazu, spottet der Volksmund. Vielleicht wird Barbara Rosenkranz in diesen Tagen manchmal an den Satz erinnert: Die umstrittene FP-Bundespräsidentschafts-Kandidatin kämpft zehn Tage vor der Bundespräsidentenwahl am 25. April jedenfalls verzweifelt dafür, das von ihrem Parteichef HC Strache gesteckte Ziel (35 Prozent) zu erreichen. Sie selbst spricht nur mehr (wohl um die Latte möglichst tief zu legen) von 20 Prozent, die sie haben möchte.
Fakt ist: In aktuellen Umfragen kommt die FP-Kandidatin derzeit auf 13 Prozent. Und prompt geht selbst ihr eigener Parteichef auf Distanz zur glücklosen FP-Kandidatin.
Verzweifelt.
Kein Wunder, dass sich die zehnfache Mutter jetzt
(etwas skurill anmutende) Wahlkampf-Gags einfallen lässt. Bestes Beispiel:
Am 18. April lädt sie zum „Heimat-Dirndl-Fest“ mit Gratis-Spanferkel in
Rainfeld in Niederösterreich ein. Sie selbst wird um 11 Uhr ein
„Rosenkranz-Dirndl“ präsentieren. Blauer Oberteil, gelbe Schürze, die
niederösterreichischen Landesfarben also – ziemlich bieder kommt daher, was
die FP-Frontfrau selbst als „Model“ vorstellen will.
Zwei Tage vor der Wahl wird Rosenkranz dann ihren bislang größten Auftritt absolvieren: Am Ballhausplatz – vor dem Büro von Heinz Fischer – feiert sie gemeinsam mit Strache ihren Wahlkampfabschluss. Und will dort wieder mit FP-“Wahlhits“ wie Anti-EU-Parolen statt mit Dirndl punkten.
Nur 40.000 bei Fischer im TV
Sein Internet-Wahlkampf wird von Experten gelobt. Die Facebook und YouTube Auftritte von Heinz Fischer seien „sehr professionell und modern“.
In den klassischen Medien verhielt sich der Bundespräsident bislang zurückhaltend. Eine Fernseh-Konfrontation im ORF mit seinen Mitbewerbern lehnte Heinz Fischer gar strikt ab.
Diese Woche versucht er nun aber doch via Medien zu mobilisieren:
Am Dienstag (21.15 Uhr) ließ er sich auf Puls 4 interviewen. Dort schauten Fischer aber 11 Tage vor der Bundespräsidentenwahl nur 40.000 Menschen zu. Bei ähnlichen Interviews mit Parteichefs vor der Nationalratswahl 2008 hatte Puls 4 mehr als 200.000 Zuseher.
278.000 schauten Rosenkranz.
Indes hatte Barbara Rosenkranz eine
Stunde später (Start um 22.25 Uhr) in ORF 1 respektable 278.000 Seher. Die
glücklose FP-Kandidatin beantwortete Jugendlichen ihre Fragen.
Heute ist Fischer um 22.25 Uhr bei der ORF-Jungwählersendung zu Gast. Start ist wieder um 22.25 Uhr.
Am Sonntag, 18. April wird Fischer in der ORF-Pressestunde ab 11.05 Uhr Fragen von zwei Journalisten beantworten. Rosenkranz und Christen-Kandidat Gehring waren vergangenen Sonntag Gäste in der Pressestunde.
Am Sonntagabend, um 20.15 wird Heinz Fischer dann in „ATV: Meine Wahl“ zu sehen sein.
In den Tagen vor der Wahl will Fischer dann auf persönliche Kontakte und Internet setzen. Und hoffen, dass möglichst „viele zur Wahl gehen“. Im Moment sind „Weiß-Wähler“ seine schlimmste Bedrohung.
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