ÖVP will Faymann eins auswischen und lädt EU-Prominenz ein. Kanzler kontert mit Putin.
Wettstreit. Die ÖVP hat den konservativen EU-Ratspräsidenten Herman Van Rompuy zur schwarzen Klausurtagung im Hotel Loipersdorf eingeladen. Van Rompuy wird dort am 6. April vor VP-Vizekanzler Josef Pröll, VP-Klubchef Karlheinz Kopf und den schwarzen Abgeordneten eine Rede über die Bedeutung der EU halten.
Dass die ÖVP den trockenen Belgier eingeladen hat, ist als kleiner, feiner Nadelstich gegen SPÖ-Bundeskanzler Werner Faymann zu verstehen. Ein VP-Spitzenmann ätzt: „Faymann hat das Europaforum in Lech am Arlberg abgesagt, dafür kommt Rompuy zu uns ins Burgenland.“
Herman Van Rompuy wäre allerdings gar nicht in Lech gewesen.
Putin als Gegenstich. Diese „Gemeinheit“ will Faymann aber „nicht auf sich sitzen lassen“, berichtet ein Roter. Der Kanzler hat vergangene Woche beim EU-Gipfel den Ratspräsidenten ebenfalls nach Wien eingeladen. Zudem wird Faymann – nach derzeitigem Stand – Russlands Wladimir Putin am 24. April in Wien begrüßen.
Im Sommer plant der Kanzler dann in Lech ein Kommissarsseminar, an dem auch Van Rompuy teilnehmen könnte. In den kommenden Wochen wird der rot-schwarze Wettlauf um EU- und andere Politprominenz noch munter und eifrig weitergehen …
FP will Heinz Fischer
Die angeschlagene FP-Kandidatin Barbara Rosenkranz will mit Fischer reden.
ORF-Kampf. Die FPÖ schießt sich weiterhin auf den ORF ein. Nun geht es aber nicht nur um Rechtsradikale aller Art, jetzt buhlen die Blauen um eine Einladung. Konkret echauffiert sich FP-Chef Heinz-Christian Strache derzeit darüber, dass kein TV-Duell zwischen Bundespräsident Heinz Fischer und FP-Kandidatin Barbara Rosenkranz im ORF geplant sei. Der ORF habe „eine Informationspflicht“ und müsse diese Wahlkampfdebatte vor der Bundespräsidentenwahl am 25. April abhalten, poltern die Blauen. Der ORF hat das derzeit nicht vor.
Die angeschlagene Frau Rosenkranz hofft weiter auf ein TV-Duell mit Fischer.