Die Harmonie zwischen Kern und Mitterlehner ist brüchig.
ÖVP-Strategen berichten, dass sie den roten Kanzler nun „gezielt provozieren“ wollen. Und dabei spielen gleich sämtliche unterschiedliche Fraktionen der ÖVP mit:
- VP-Chef Reinhold Mitterlehner und sein Mitstreiter Harald Mahrer wollen zeigen, dass sie den „Ton und Inhalt in der Regierung vorgeben“, sagt ein Schwarzer. Daher würden sie die Aktivitäten steigern und vor allem um die Wirtschaftskompetenz gegen die SP ringen.
- VP-Innenminister Wolfgang Sobotka wiederum hat – wie in dieser Kolumne angekündigt – noch eine Rechnung mit SP-Chef Christian Kern offen. Er will – nach dem Demo-Entwurf – der SPÖ „einen Gesetzesentwurf nach dem anderen vorlegen“ – die diese provozieren sollen –, kündigt ein weiterer VP-Mann an.
Rotes Wien
Das Ziel der ÖVP: Diese will – hier spielt natürlich auch VP-Klubchef Reinhold Lopatka eine Schlüsselrolle – den Kanzler als „politisch unerfahren und inhaltlich wankelmütig“ denunzieren. Damit solle Kern geschwächt werden. Nach dem SP-Debakel in Graz und der Dauerkrise der SPÖ in Wien solle Kern offenbar mürbe gemacht werden. Das Risiko beim VP-Poker: Kern könnte die Koalition platzen lassen.