Am Mittwoch bestellte ORF-Chef Wrabetz den neuen Chefredakteur.
Jetzt ist es endlich fix: ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz hat seinen Favoriten als ORF-Chefredakteur – ÖSTERREICH berichtete – am Mittwoch präsentiert: Fritz Dittlbacher wird Karl Amon, der zum Radiodirektor aufstieg, nachfolgen. Wrabetz folgt damit auch dem Votum der Redakteure, die mit 49 Stimmen klar für Dittlbacher votierten. ORF-Innenpolitikchef Hans Bürger bleibt stellvertretender Chefredakteur.
ÖVP kritisch
ZiB2-Star Armin Wolf – er hatte sich auch als Chefredakteur beworben und bekam bei der Redakteurskonferenz elf Stimmen – wird ebenfalls aufsteigen.
Neben Wolfgang Wagner, der in seiner Funktion bleibt, soll er in Zukunft ein wichtiger Bestandteil der Chefredaktion werden. Die ÖVP sieht das ORF-Paket kritisch.
Oberhauser wollte Wolf durchsetzen
Offiziell gab sich ORF-Informationsdirektor Elmar Oberhauser diesmal äußerst bedeckt. Per internem E-Mail verkündete er aber, dass er „Armin Wolf als neuen TV-Chefredakteur wollte“. ORF-Chef Alexander Wrabetz favorisierte freilich Innenpolitikchef Fritz Dittlbacher.
Wie das Problem friedlich lösen? Der ORF veranstaltete Dienstag und Mittwoch „Mediationsgespräche“ zwischen Wrabetz und Oberhauser. „Mediator“ war Radiodirektor Karl Amon: enger Freund Oberhausers, aber wie Wrabetz für Dittlbacher. Dass Oberhauser tatsächlich mit Rücktritt gedroht habe, will keiner bestätigen. Ein ORF-Mann meint gar: „Elmar hat versichert, dass er Dittlbacher nun unterstützt.“
Hitzige Bandion-Debatte auf ATV
Im Justizministerium beobachtete man am Mittwoch gespannt die ATV-„Am Punkt“-Diskussion. Dort wurde schließlich hitzig über „Ist Claudia Bandion-Ortner rücktrittsreif“ debattiert. Während der grüne Justizsprecher Steinhauser fand, dass Bandion-Ortner wegen der „Blamage beim Bawag-Urteil“ gehen müsse, verteidigte sie der VP-Justizsprecher Donnerbauer massiv. Diskussionsteilnehmerin Ruth Elsner ärgerte sich, dass Bandion nicht „mitdiskutierte“.