Politik-Insider

ORF-Mail: 'Missachtung unserer Glaubwürdigkeit'

01.11.2012

ORF-Innenpolitikredakteure drohen nun wegen umstrittener Personalentscheidung mit Protestaktionen.

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© getty/georg hochmuth
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Auf Twitter meldeten sich ZIB 2-Star Armin Wolf und ORF-Redakteurssprecher Dieter Bornemann: Beide protestierten gestern offen gegen die geplante Bestellung von Edgar Weinzettel zum neuen Innenpolitikchef im ORF-Radio.

Gestern wurde bekannt, dass ORF-Radiodirektor Karl Amon gegen den Wunsch des Chefredakteurs und der Redaktion Weinzettl bestellen wolle. Die ORF-Radio-Innenpolitikredaktion schickte sogleich eine vertrauliche E-Mail an ORF-Direktor Alexander Wrabetz und an Amon.

Darin warnt die Mannschaft vor "Protestaktionen". Die ORF-Geschäftsführung habe "bereits in der Vergangenheit Sensibilität gezeigt, umstrittene Personalbestellungen zurückzunehmen". Darauf hoffe man auch diesmal. Denn die Redaktion sei "bestürzt über diese Nachbesetzung". Das sei "eine Missachtung unserer täglich gelebten Unabhängigkeit".

Und weiter: "Gerade vor einem Superwahljahr muss dies als schwere Beschädigung unserer Glaubwürdigkeit gesehen werden." Man habe das "Recht auf eine allseits anerkannte Ressortleitung". Hier entstehe nur der Eindruck einer "parteipolitischen Entscheidung". ORF-intern gilt Weinzettl als SPÖ-Wunsch. Amon und SPÖ dementieren das.

Stronach will nun auch Grüne für sich ködern

Wechsel. Nachdem Frank Stronach nun fünf ehemalige BZÖ-Mandatare für seine neue Partei gewinnen konnte, möchte er ab jetzt sein Spektrum erweitern.

Ihm gehe es darum, berichten Berater, nicht als reiner Vertreter des dritten Lagers angesehen zu werden.

Daher wünsche sich der Magna-Gründer eben -neben schwarzen und roten Politikern -vor allem auch Grüne.

Dabei scheint der 80-Jährige sowohl an aktiven als auch an ehemaligen Grünen interessiert zu sein.

Im grünen Umfeld gibt man sich gelassen, da die "neoliberale und Anti-EU-Politik für einen Grünen schwer vereinbar" seien

Schlagende 'sponsern' Grüne

Die Homepage meineabgeordneten.at bemüht sich um mehr Transparenz in der Politik. Sie ruft allerdings auch zu Spenden auf.

Und hier spielten, ÖSTERREICH-Recherchen zufolge, schlagende Burschenschafter den Betreibern einen Streich. Einige Teutonen - eine besonders rechts stehende schlagende Verbindung - "sponserte"(ohne Wissen der Betreiber) die Seite und damit indirekt grüne Mandatare.

Mailen Sie uns Ihre Meinung an: i.daniel@oe24.at

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