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ORF: Neue Rochaden und Machtkämpfe

15.05.2010

ORF-Chefredakteur Karl Amon soll neuer Radiodirektor werden...

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Reigen. ORF-Radiodirektor Willi Mitsche dürfte nach seiner schweren Erkrankung doch nicht zurückkehren. Der langjährige ORF-Spitzenmann hatte seinen Ärzten die Entscheidung überlassen und die dürften sich gegen ein Comeback im Stressjob ausgesprochen haben. Und die Gesundheit geht bekanntlich vor. Also wird ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz Mitsches Job – er hatte dessen Agenden interimistisch übernommen – neu besetzen. Laut ORF-Spitzenleuten ist der derzeitige ORF-Chefredakteur Karl Amon absoluter Favorit für den Top-Job.

Amon war bis 2006 Radio-Chefredakteur und wurde von SP-Kanzler Werner Faymann gar als potenzieller neuer ORF-Generaldirektor gehandelt. Jetzt soll er vorerst einmal Radio-Direktor werden. Im ORF wird das voraussichtliche Avancement von Amon freilich bereits als Kampfansage gegen Wrabetz gewertet. 2011 wird ja wieder der ORF-Chef gewählt. Wrabetz-Vertraute gehen davon aus, dass er sich erneut bewerben werde.

Schwarze Zahlen. Dass er und sein kaufmännischer Direktor Richard Grasl sich über schwarze Zahlen im ORF freuen können, verbessert die Chancen von Wrabetz, bleiben zu können. Zumindest, wenn die Regierung es zulässt....

Klassenkampf als Wahlkampf-Schlager


Rezepte. Ab Sonntagabend trifft sich der rote Klub für zwei Tage zur Klausur in der Therme Frauenkirchen im Burgenland. Dort, in Hans Niessls Heimatgemeinde, wollen Werner Faymann und die Seinen dem roten burgenländischen Landeshauptmann zwei Wochen vor der Landtagswahl noch einmal richtig Schützenhilfe leisten.

Der Bundeskanzler wird vor allem mittels Forderung nach einer weiteren Grenzsicherung und dem „Kampf gegen die Spekulanten“ zu punkten versuchen. Und damit wohl auch den Ton und das Tempo gegen seinen Koalitionspartner erhöhen.

Niessl will bei der Landtagswahl am 30. Mai jedenfalls seine absolute Mehrheit verteidigen. Ein Erfolg, den auch die Bundes-SPÖ bitter nötig hätte.

Schwarze Antwort
VP-Vizekanzler Josef Pröll wird das Burgenland übrigens am Donnerstag besuchen, das Euro-Hilfspaket verteidigen und vor "Populismus“ warnen...

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