Revolte
ORF-Streit um Magazin-Chefin
29.06.2010
Wenn Wrabetz hart bleibt, würde Oberhauser kommende Woche gehen.
ORF-Informationsdirektor Elmar Oberhauser droht, wie berichtet, mit Rücktritt, falls er die Nachfolge von Johannes Fischer nicht nach Qualifikation besetzen dürfe. Das Problem: Der Magazin-Chefposten wurde offenbar bereits der stellvertretenden ZiB-Chefin Lisa Totzauer versprochen - von ORF-General Alexander Wrabetz und dem kaufmännischen Direktor Richard Grasl. Ein ORF-Mann ätzt: „Das ist ein Wunsch der ÖVP“.
Das bringt wiederum SPÖ-Stiftungsräte auf die Palme. Vergangenen Donnerstag wollten sie von Wrabetz wissen, was dieser „der ÖVP für die 160 Millionen Euro noch alles versprochen“ habe. Das Totzauer-Lager beschwert sich seinerseits, dass eine „anerkannte Journalistin fertig gemacht“ werde. SOS-ORF – die Plattform, die schon Monika Linders Abwahl als ORF-Chefin pushte – plant nun neue Maßnahmen, sollte „dieser Postenschacher“ durchgehen. Wrabetz befindet sich derzeit auf einer Fernsehtagung in Aserbaidschan. Hoffentlich kein ORF-Vorbild ...
Magna-Chef Wolf talkt mit Faymann für ORF
Sommergespräche. Ab August starten wieder die traditionellen ORF-Sommergespräche mit den heimischen Parteichefs. Das Sendekonzept vom vergangenen Jahr – Ingrid Thurnher interviewt gemeinsam mit einem Prominenten Werner Faymann und Co. – bleibt.
Den SP-Bundeskanzler soll dieses Jahr der erfolgreiche Magna-Boss Sigi Wolf gemeinsam mit Thurnher befragen. Stattfinden soll das Sommergespräch in der zweiten Septemberwoche. Die genaue Location ist hingegen offen. Vergangenes Jahr sorgten die Outdoor-Plätze für die Talks bekanntlich für jede Menge Pannen: VP-Chef Josef Pröll wurde von der Sonne geblendet und beim Interview mit BZÖ-Chef Josef Bucher läuteten Kirchenglocken störend laut.
Dass das Gespräch mit dem Kanzler auf dem Magna-Gelände in Ebreichsdorf stattfinden werde, wird daher auch inoffiziell vom ORF ausgeschlossen. Der Fontana See würde zwar eine schöne Kulisse bieten, aber – so ein ORF-Mann besorgt: „Wir erinnern uns nur zu gut daran, dass wir das Sommergespräch mit Faymann letzten Sommer wegen der drohenden Enten-Gefahr kurzfristig verlegen mussten.“ Damals warnte Faymanns Büro vor „Gequake“ – der Enten nämlich.