Politik-Insider
SPÖ-Insider: Kern plant Neuwahl im Frühjahr 2017
07.09.2016
So soll Kurz als Spitzenkandidat verhindert werden.
In der ÖVP rüstet man sich für ein „baldiges Platzen der Koalition“, berichten schwarze Strategen. Tatsächlich dürfte SPÖ-Bundeskanzler Christian Kern hinter den Kulissen längst an einer vorgezogenen Nationalratswahl basteln, erzählen auch SPÖ-Insider.
Ursprünglich wollte der Ex-ÖBB-Boss sogar schon im Herbst 2016 ein Ende der ungeliebten Großen Koalition. Doch die Aufhebung der Hofburg-Stichwahl machte ihm einen Strich durch die Rechnung.
Jetzt unternimmt der SPÖ-Chef einen neuen Anlauf. Ein roter Taktiker erklärt die Hintergründe:
- Kern sehe, dass „in dieser Koalition nichts mehr weitergeht“. Mit jedem Tag länger in dieser Partnerschaft erhalte auch das Image des 50-Jährigen neue Kratzer.
- Daher wolle der Ex-SPÖ-Pressesprecher „so rasch als möglich wählen“, sagt der Insider. Noch habe er „sehr gute Persönlichkeitswerte“.
Inhaltlich orientiert Kern sich an alten Wahlkampfschlagern der Wiener SPÖ: Rot gegen Blau oder – wie es die Kern-Leute vermarkten wollen: „Die Optimisten und Kräfte des Lichts gegen die Pessimisten und Kräfte der Finsternis.“
Spitzenkandidat Kurz soll so verhindert werden
Der Haken an diesem Plan: Die Kern-SPÖ wolle in einem Wahlkampf – geplant für Frühjahr 2017 – eine Koalition mit der FPÖ nicht mehr explizit ausschließen. Die Roten wollen stattdessen einen Kriterienkatalog für eine allfällige Allianz mit den Blauen erarbeiten.
Der Wahlkampf soll zudem „voll auf Kern zugeschnitten“ werden. Der gebürtige Simmeringer soll im Wählerteich von Neos und Grünen fischen. Ob er so Platz eins für die SPÖ bewahren kann, ist freilich offen.
Verhindern. Inhaltlich platzen könnte die Koalition schließlich an den Steuerprogrammen der SPÖ: Kern möchte für Vermögens- und Maschinensteuern werben. Die Roten hoffen, dass sie mit diesen Neuwahlplänen die ÖVP am falschen Fuß erwischen und so einen Spitzenkandidaten Sebastian Kurz verhindern können …