VP-FP gegen Rot-Grün
Sprengt Heer die Koalition?
05.12.2012
Probelauf für Schwarz-Blau im Parlament - SPÖ und ÖVP kämpfen gegeneinander.
Im Parlament wurde der Wahlkampf um die Wehrpflicht gestern offiziell eröffnet. Die Devise: Schwarz-Blau gegen Rot-Grün. In der Debatte über die Wehrpflicht warf etwa FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache der SPÖ vor, mit dem „Berufsheer eine Söldnertruppe“ heranzuzüchten. SPÖ-Verteidigungsminister Norbert Darabos konterte: „Das ist ungeheuerlich. Söldner sind Kriminelle.“
ÖVP-Klubchef Karl-Heinz Kopf warnte vor dem „Kollaps des Zivildienstes“. Grünen-Bundessprecherin Eva Glawischnig schlug mit „Zwangsdienst für junge Männer“ zurück.
Kampf der Lager
Die Frage, ob die allgemeine Wehrpflicht bleiben solle – FPÖ und ÖVP wollen das – oder, ob sie kippt – SPÖ und Grüne kämpfen dafür – könnte zur Zerreißprobe für die Koalition werden. In der aktuellen Gallup-Umfrage sieht es danach aus, dass die Volksbefragung am 20. Jänner für die Wehrpflicht ausgehen könnte (siehe unten).
Kanzler hält sich heraus. Mit ein Grund, weshalb sich SPÖ-Kanzler Werner Frage in der Kampagne für das Profiheer mehr als bedeckt zeigt. Bis zum 20. Jänner wird Darabos durch das Land tingeln müssen, um die Menschen zu überzeugen. VP-Chef Michael Spindelegger wird hingegen offensiv mit Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll auftreten.
56 Prozent für Wehrpflicht
In der aktuellen Gallup-Umfrage für ÖSTERREICH zeichnet sich eine deutliche Mehrheit für die Wehrpflicht ab: 56 % (400 Befragte) wollen das aktuelle System beibehalten. 44 % sind für ein Berufsheer.
Vor allem Frauen (57:35 %) sind für die Wehrpflicht, Männer knapp für das Profiheer (45:43). Interessant: Selbst die unter 30-Jährigen sind mit 52:44 für die Wehrpflicht.