Politik-Insider

Strache muss mit Rechten um FP kämpfen

04.03.2013

Was Wahl für Faymann & Spindelegger bedeutet: Warum Strache zittert.

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© TZ ÖSTERREICH/Singer
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Die Nervosität in den Polit-Zentralen ist groß. Zu Recht. Denn heute ist auch ein Schicksalstag für sämtliche Parteien:

SPÖ braucht nach Heeres-Flop einen Sieg in Kärnten
Für die SPÖ schaut es in Niederösterreich weiterhin tiefschwarz aus. Umso wichtiger wäre es für die Roten, Kärnten – erstmals seit 1999 – wieder erobern zu können. Wird Kärntens SPÖ-Chef Peter Kaiser heute Erster, ist die rote Schmach bei der Volksbefragung über das Bundesheer vergessen. Dann kann SPÖ-Kanzler Werner Faymann mit neuem Elan in den Nationalratswahlkampf ziehen. Sollte Kärnten blau bleiben, würde der Kanzler einen Befreiungsschlag setzen.

ÖVP: Hält Pröll die Absolute, Rumpeln in Koalition
Die ÖVP hofft hingegen auf das Gesetz der Serie: Nach dem Sieg der Wehrpflicht baut man darauf, dass Landeshauptmann Erwin Pröll in Niederösterreich die Absolute hält. Dann könne auch Prölls „Schützling“, ÖVP-Chef Michael Spindelegger, gestärkt als schwarzer Kanzlerkandidat antreten.

ÖVP-Kreise würden dann allerdings auch vorgezogene Nationalratswahlen – im Juni – präferieren.

FPÖ: Verliert FPK Kärnten, steht Strache vor Machtkampf
FPÖ-Chef Strache kämpfte bis gestern in Kärnten für die Wiederwahl von Gerhard Dörfler. Kein Wunder. Verliert die FPK in Kärnten, steht Strache ein Machtkampf mit seinem Rechtsaußenflügel bevor.

Vor allem, wenn Frank Stronach stark wird, wird es in der FPÖ für Strache ungemütlich.

BZÖ vor letztem Kampf, Grüne vor Personaldebatte
Dramatischer ist es für Josef Bucher. Verfehlt sein BZÖ den Einzug in Kärnten, ist die Bewegung Geschichte. Die Grünen müssen auf einen Erfolg in Kärnten hoffen. Sind die grünen Verluste in NÖ groß, droht Personaldebatte.
 

Faymann könnte Regierungs-Team umbauen

Eigentlich möchte der Kanzler alles so lassen, wie es ist. Sollte die SPÖ in Kärnten aber nur Zweite bleiben, bräuchte Werner Faymann einen Befreiungsschlag.
Dann wäre – laut SPÖ-Insidern – eine Regierungsumbildung im Frühjahr sehr wahrscheinlich. SPÖ-Verteidigungsminister Norbert Darabos könnte dann in die Parteizentrale wechseln. SPÖ-Bildungsministerin Claudia Schmied könnte in die Privatwirtschaft wechseln. Statt ihr würde dann SP-Staatssekretär Josef Ostermayer übernehmen. Möglich wäre aber auch, dass Faymann die Wahl in Salzburg abwartet.
 

Spindelegger steht Machtkampf bevor

Für den derzeit eher unwahrscheinlichen Fall, dass die ÖVP in Niederösterreich die Absolute in den Mandaten verlieren würde, würde auch VP-Chef Michael Spindelegger Ungemach ins schwarze Haus stehen: Dann würden mächtige Wirtschaftskreise in der ÖVP seine all zu große Nähe zu Erwin Pröll kritisieren und eine massive schwarze Kursänderung verlangen.

Eine Schlüsselrolle käme auf VP-Finanzministerin Maria Fekter zu, die einen schärferen Wirtschaftskurs gegen die SPÖ fahren würde. Gewinnt Pröll, ist Spindel­egger gestärkt..

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