25.04.

Straches geheime FP-Umsturzpläne

24.04.2010

Und: SPÖ sauer auf Fischer. Pröll sen. ärgert sich über Pröll jun.

Zur Vollversion des Artikels
Zur Vollversion des Artikels

Offiziell werden natürlich die „bösen, bösen“ Medien heute an dem prognostiziert schlechten Wahlergebnis von Barbara Rosenkranz schuld sein. Immerhin hatte FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache „seiner“ ultranationalen Kandidatin mit 35 Prozent ja auch ein schier unerreichbares Wahlziel gesetzt – doppelt so viel, wie sie sich selbst zutraut.

Dass Rosenkranz nach dem 25. April geschwächt sein wird, kommt Strache freilich sehr gelegen. Ein FP-Stratege berichtet, dass der Parteichef in der FPÖ „kaum einen Stein auf dem anderen stehen lassen wird, wenn Rosenkranz unter 25 Prozent liegt“.

Dann will der FP-Chef rechtzeitig vor der für ihn so wichtigen Wien-Wahl im heurigen Oktober die Macht der Ultranationalen in der FPÖ zurückdrängen und lieber auf reinen Populismus setzen. Strache will in den kommenden Wochen wieder auf „ein jüngeres, dynamisches (Haider-)Image setzen“, da ihm die Rechtsaußen-Diskussionen um Rosenkranz bei den Jungen enorm geschadet haben, wie es inzwischen selbst FP-Strategen sehen.

Faymann: SPÖ ist sauer auf Fischer

Es hätte der ganz große Raketenstart werden sollen – nach letzten Umfragen sieht es jetzt nicht danach aus. Fischer wird ein respektables Ergebnis erreichen, aber er wird der SPÖ wohl nicht zur Trendwende verhelfen können. Faymann & Co. hatten gehofft, dass der „rote Heinzi“ für die anstehenden Landtagswahlen im Burgenland (30. Mai), in der Steiermark (26. September) und in Wien (10. Oktober) für Schub sorgen könnte. Aber dann legte er einen Fad-Wahlkampf hin.

Folge: Die SPÖ wird sich über den Wahlsieg Fischers freuen, hinter den Kulissen wird aber kein Jubel ausbrechen. Auch, weil Fischer und Faymann einen gegensätzlichen Kurs fahren. Auch in der Medienpolitik.

Pröll sen. ärgert sich über Pröll jun.

Im Unterschied zu vielen seiner Parteigranden hatte Josef Pröll keine Empfehlung fürs Weißwählen ausgegeben. Heinz Fischer hat er freilich auch nicht empfohlen. Kein Wunder, denn in der schwarzen Welt schwelen weiter Spannungen rund um die Nicht-Kandidatur. Sollte Fischer nur bei rund 60 Prozent liegen, wird Niederösterreichs mächtiger VP-Landeschef Erwin Pröll seinem Neffen Josef das (politische) Leben wohl äußerst schwer machen. Immerhin wollte „Onkel Erwin“ ja lange Zeit selbst antreten.

Der VP-Vizekanzler hatte sich in diesem (Familien)-Match aber durchgesetzt. Jetzt will der VP-Vizekanzler rasch zur Tagesordnung zurückkehren. Wichtigstes inoffizielles Anliegen: Die Steiermark „wieder drehen“. Sollte die ÖVP bei der Wahl Ende September doch Zweiter bleiben, wird es zu schwarz-blauen Verhandlungen kommen, damit „wir doch den Landeshauptmann stellen“, prognostiziert ein VP-Stratege.

Professor rittert um Wien

Grünen-Chefin Eva Glawischnig hatte lange versucht, ihren Vorgänger Alexander Van der Bellen von einer Hofburg-Kandidatur zu überzeugen. Vergebens.

Jetzt wird sie vor allem von Parteifreund Peter Pilz dafür kritisiert, dass die Grünen eine Chance verpasst hätten. Um Krach zu vermeiden, soll ab heute Zugpferd VdB in Wien helfen, eine Niederlage gegen die FPÖ abzuwenden.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel