Politik-Insider

Straches Wut auf die ÖVP und seine Kern-Pläne

11.06.2016

Kern lud alle Oppositionschefs ins Kanzleramt. Strache bot dem Kanzler Zusammenarbeit an.

Zur Vollversion des Artikels
© Reuters
Zur Vollversion des Artikels

“Die haben uns übel ausgenutzt und gelegt“, tobte FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache am Donnerstag im kleinen blauen Kreis, nachdem die ÖVP gemeinsam mit der SPÖ für Margit Kraker als neue Rechnungshofchefin gestimmt hatte. Denn eigentlich, so berichten es blaue Auguren, habe VP-Klubchef Reinhold Lopatka gleich zwei Deals mit der FPÖ abgeschlossen: Die Ex-Büroleiterin von Jörg Haider, Helga Berger, solle Rechnungshofchefin werden, dafür solle die FPÖ Richard Grasl bei der ORF-Wahl am 9. August mitwählen. Der Pakt ist gebrochen, der Ärger bleibt.

Treffen
Just am Donnerstag hatte Strache auch seinen ersten Vier-Augen-Termin mit SPÖ-Kanzler Christian Kern. Dieser hatte in den vergangenen Tagen alle Oppositionschefs und Vorsitzende von Interessenvertretungen (von AK bis Wirtschaftskammer) zu sich eingeladen.

Der FPÖ-Chef, berichtet ein blauer Stratege, habe die Gunst der Stunde genutzt, um Kern zu signalisieren, dass die FPÖ ab nun zu Kooperationen mit den Roten bereit sei.

Übersetzt: Die FPÖ möchte mit den Roten gemeinsam Alexander Wrabetz als ORF-Chef wiederwählen und sich „auch sonst an der ÖVP revanchieren“, heißt es in der FPÖ.

Ärger bei ÖVP
Das weiß freilich auch die ÖVP, die Lopatka nun vorwirft, die FPÖ nicht rechtzeitig vom Rechnungshof-Schwenk auf Kraker informiert zu haben. „Lopatka wackelt jetzt als Klubchef“, sagt ein VP-Spitzenmann.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel