Politik-Insider

Terrorwarnung in Wien vor koptischem Neujahr

03.01.2011

Irakische Al-Kaida bekennt sich zu Terror und droht mit Anschlägen.

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Der brutale und blutige Anschlag auf eine koptische Kirche in Ägypten löst auch in Wien Unruhe aus. Wie ÖSTERREICH vorab berichtet hatte, hat der irakische Arm der Al-Kaida im Internet eine "Todesliste" gegen 130 Kopten weltweit veröffentlicht – auf der Liste stand genau jene Kirche, vor der in Kairo zum Jahreswechsel die Bombe detonierte. 14 von den Bedrohten leben in Österreich.

Nach dem Terrorattentat – 21 Menschen wurden getötet – hat sich nun auch just diese "Islamischer Staat Irak"-Terrorgruppe zu dem Anschlag bekannt. Zudem kündigen diese Islamisten "weitere Attentate" gegen Kopten an.

Fotoreporter William Tadros, einer der österreichischen Bedrohten, sieht im ÖSTERREICH-Gespräch einen "direkten Zusammenhang mit der Todesliste und dem Anschlag in Kairo". Auch das heimische Innenministerium, das die "Liste von Anfang an sehr ernst nimmt", verstärkt nun den Schutz für Kopten in Österreich.

Der Verfassungsschutz steht in dieser Causa in enger Verbindung zu internationalen Geheimdiensten.

Gefahr Neujahrstreffen
Immerhin feiern die Kopten am 6. Jänner ihr Neujahr. An diesem Tag werden die koptischen Kirchen daher weltweit verstärkt geschützt werden.

Ministeriumssprecher Rudolf Gollia bestätigt, dass in Österreich die koptischen Institutionen am 6. Jänner "massiv bewacht werden."

Tadros will sich jedenfalls "weiterhin nicht einschüchtern lassen und weiter für die christliche Minderheit in Ägypten kämpfen".

Die katholische Kirche in Österreich zeigt sich solidarisch mit den bedrohten Kopten. Die internationalen Geheimdienste versuchen indes die Drahtzieher der Homepage zu finden, die ihre Drohungen dort verbreiten ...

Petzner: 'Misstrauensantrag gegen Bandion'
Justizministerin Claudia Bandion-Ortner hat es nicht leicht. Das Jahr 2010 endete für sie mit einem Misstrauensantrag. Und wie es ausschaut, beginnt ihr politisches Jahr 2011 erneut mit Rücktrittsaufforderungen.

Der stellvertretende BZÖ-Klubobmann Stefan Petzner kündigt im ÖSTERREICH-Gespräch an: "Wir werden als BZÖ zum ehest möglichen Zeitpunkt einen neuen Misstrauensantrag gegen Bandion-Ortner einbringen. Sie ist absolut rücktrittsreif." Petzner attackiert die Ex-Richterin wegen "offensichtlicher Seltsamkeiten beim Bawag-Prozess, den Tierschützern, den Schlampereien bei den Buwog-Ermittlungen rund um Grasser und Meischberger".

Bandion-Ortner selbst weist jegliche Rücktrittsabsicht weit von sich. Sie habe "noch viel vor".

Petzner ist für den orangen Misstrauensantrag dennoch optimistisch: "Beim letzten Mal hatte die FPÖ ja gegen ihn gestimmt. Mittlerweile hält allerdings auch die FPÖ Bandion für rücktrittsreif."

Ende Jänner könnte das Parlament jedenfalls bereits über Bandion abstimmen.

Eine Mehrheit für den Antrag gilt als ausgeschlossen. Dennoch mehren sich auch in der ÖVP zunehmend kritische Stimmen gegen die parteifreie Justizministerin mit dem VP-Ticket ...

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