Der Außenminister prüft die Sicherheit und die bilaterale Zukunft.
Aus Sicherheitsgründen herrschte im Vorfeld der Irak-Reise von Michael Spindelegger (ÖVP) das Motto: topsecret. Am Dienstag um 12.40 Uhr hob der Flieger – ohne Ankündigung in den Medien – Richtung Bagdad ab. Nach vier Stunden Flug angekommen, holten den Außenminister gepanzerte Limousinen des irakischen Amtskollegen Hoshyar Zebari ab.
© APA/ HBF/ Tatic
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Auch fünf Jahre nach Saddam Husseins Tod ist die Stadt weiter im Dauerausnahmezustand. Acht Pick-ups mit Miliz und Maschinengewehren begleiten Spindeleggers Wagen. Alle 500 Meter steht auf der komplett abgesperrten Straße ein Panzer. Bagdad wird noch bis Jahresende von US-Truppen bewacht. Die Sicherheitslage ist alles andere als stabil: Fast täglich gibt es Selbstmordattentate und Kämpfe.
Spindelegger wird ins „Guesthouse“ gebracht, ein ehemaliger Palast von Saddam. Er ist der erste österreichische Regierungspolitiker seit 1991, der Bagdad besucht. Der letzte war Kurt Waldheim. Begleitet wird der VP-Chef von einer Wirtschaftsdelegation.
Spindelegger bemüht sich in Bagdad nun um lukrative Aufträge für heimische Firmen. Jetzt, da die Lage in Libyen völlig unüberschaubar bleibt, soll es Ausweichmöglichkeiten in den Irak geben.
Spindelegger trifft Maliki und Präsident Talabani
Mit Iraks Außenminister diskutierte Spindelegger noch gestern Abend über die Revolte in Syrien und Atomwaffen im Iran. Der Irak hat seit Ende des Krieges enge Beziehung zu beiden Diktaturen.
Heute stehen schließlich hochrangige Polittermine an: Michael Spindelegger wird Iraks Präsident Jalal Talabani und Premierminister Nuri al-Maliki treffen. Mit beiden Herren wird es sowohl um den Arabischen Frühling als auch um bessere Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich gehen.
Am Abend geht es weiter in die irakische Stadt Erbil, um mit der kurdischen Minderheit im Irak zu konferieren.