Politik-Insider

Türkis-Blau baut die Medien um

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„Wiener Zeitung“ und ORF – die türkis-blaue Koalition nimmt sich staatsnahe Medien vor.

Umbau mit Frau

Es ist die Zeitung, die in Republikshand ist und die noch bei jedem Koalitionswechsel umbesetzt wurde. Schwarz–Blau setzte ebenso einen Vertrauten ein, wie Rot- Schwarz. Jetzt ist Türkis-Blau dran. Die Wiener Zeitung wird eine neue Chef­redakteurin erhalten.

ÖVP-nahe

Martina Salomon, bislang stellvertretende Chefredakteurin mit bekannt guten Beziehungen zur ÖVP, wird demnächst neue Chefin der Republikszeitung werden. Damit dürft sich die ÖVP doch zur Wiener Zeitung bekennen. ­Einige befürchteten, dass die Regierung von Kanzler Sebastian Kurz die Zeitung einstellen könnte. Im Hintergrund – noch wurde die Entscheidung nicht publik gemacht – sind die Türkisen jedenfalls „stolz“, dass damit erstmals eine Frau an der Spitze der Wiener Zeitung stünde.

Im ORF alles neu Die türkis-blaue Regierung nimmt sich freilich auch weiter des personellen Umbaus im ORF an. Wie berichtet, wurden neue Channelmanager installiert. Während jene für ORF1 – Lisa Totzauer und Wolfgang Geyer – als unbestritten gelten, gibt es gegen die neuen Chefs für ORF 2 Redaktions-internen Widerstand. So soll etwa ZiB 2-Star Armin Wolf in einem ORF-Redaktionsmeeting mit ORF-Chef Alexander Wrabetz den neuen Chefredakteur Matthias Schrom – ohne diesen namentlich zu nennen – die mangelnde Führungserfahrung von Schrom thematisiert haben.

Zwei weitere ORF-Frauen vor Karriere-Schub

Schwer im Magen. Auch wenn Schrom von einigen ORF-Kollegen als „nicht FPÖ- nahe“ bezeichnet wird, liegt es den meisten ORF-Journalisten schwer im ­Magen, dass die FPÖ ihn sichtlich ausgesucht hat. In Kürze sollen zwei weitere ORF-Mitarbeiterinnen, Christine Lackner und Sabine Schuh, mit Nähe zum FPÖ-Lager im Bereich Public Affairs und human Ressources im ORF aufsteigen.

Wirklich Sorge bereitet den ZiB2-Redakteuren aber der Wechsel von ihrem bisherigen Chef, Wolfgang Wagner, zum Report. Ihre Befürchtung: Türkis-Blau könnte die ZiB2 umbauen, um kritische Berichte künftig zu verhindern.

Totzauer gilt als die große Personalreserve

Als ORF-Chefin gehandelt. Lisa Totzauer wäre ursprünglich Favoritin von Wrabetz als Channelmanagerin für den von der Politik so begehrten ORF2-Kanal gewesen. Die bisherige Nachrichtenchefin von ORF1 hatte aber abgelehnt. Sie will ORF1 nun umbauen und könnte noch eine große ORF-Zukunft vor sich haben. In ­Regierungskreisen wird sie gar als künftige neue ORF-Generalin gehandelt.

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