ÖVP-Chef Mitterlehner kritisiert den schlechten Stil von Kanzler Kern.
In der internen ÖVP-Klubsitzung im Parlament in Wien trat VP-Chef Reinhold Mitterlehner gestern ungewohnt scharf auf. „Wir werden uns das nicht länger gefallen lassen. Diese Provokationen von Christian Kern reichen“, sagte der Vizekanzler seinen zustimmenden VP-Mandataren. Er wolle „keine Neuwahlen, sondern eine konstruktive Zusammenarbeit. Aber Kern spricht nichts mit uns ab.“
Mangelnde Kommunikation
Mitterlehner nannte als konkrete Beispiele „das Verhalten von Kern bezüglich CETA“. Der SP-Chef hat bekanntlich eine SP-Mitgliederbefragung über das geplante Freihandelsabkommen mit Kanada öffentlich angekündigt.
Er wolle ab jetzt ein schärferes Vorgehen der ÖVP gegen die SPÖ, kündigte der Vizekanzler an – und erntete viel Kopfnicken. Auch die Ankündigung von Kern, dass die Notverordnung erst in Kraft treten solle, wenn die Obergrenze von 37.500 Asylwerbern erreicht sei, echauffiert Mitterlehner, laut VP-Klubsitzungs-Teilnehmern.
Mitterlehner kritisiert den »schlechten Stil«
Insgesamt monierte der oberste Schwarze den angeblich „schlechten Stil“ des Kanzlers. Wie auch immer. In der ÖVP ist das harte Auftreten des Chefs gut angekommen. Ein VP-Mandatar zu ÖSTERREICH: „Endlich kämpft Mitterlehner und lässt sich nicht alles gefallen.“