Die ÖVP muss überlegen wie sie ihren Scherbenhaufen wieder auffegt.
Eines kann man der ÖVP jedenfalls sicher nicht vorhalten: Dass sie kein Talent in Selbstdemontage und Obmann-Killen hätte. Diesem Ritual frönt die bürgerliche Partei nun bereits seit etlichen Jahren und demonstriert dabei einen immer beachtlicheren Todestrieb.
Jetzt stehen die Schwarzen wieder einmal vor einem (selbst verursachten) Scherbenhaufen: Der Rücktritt von Michael Spindelegger hat die Partei völlig überraschend und am falschen Fuß erwischt. Jetzt bleiben nur noch wenige Möglichkeiten:
Absturz unter 20 Prozent oder Neustart
- Die ÖVP kann jetzt den nächsten VP-Obmann nach allen Regeln der Kunst demütigen und demontieren. Wenn das selbst gesetzte Ziel ein Absturz hinter FPÖ und Grüne sein sollte, dann wäre dieser Weg wärmstens zu empfehlen.
- Die Schwarzen könnten freilich auch – Überraschung! – auf Selbstreflexion mit anschließendem Neustart setzen. Sie könnten versuchen, mit Reinhold Mitterlehner einen neuen Kurs à la Angela Merkel zu fahren: bürgerlich mit einem Touch sozialer Kompetenz.
- Und falls die ÖVP dereinst wieder siegen wollen würde, könnte sie einfach ihren Hoffnungsträger Sebastian Kurz bis zur Wahl weiter hegen und pflegen, bis er an die Spitze der Partei tritt.
Ob die Schwarzen zur Selbsterneuerung fähig sind, wird sich weisen. Viel Zeit bleibt ihnen nicht.