Mehrere islamische Verbände stemmen sich gegen das neue Islamgesetz.
Zu den Trauerfeierlichkeiten (gestern in Riad) für den eben verstorbenen saudischen König Abdullah wurde Bundespräsident Heinz Fischer eingeladen. Dieser – er gilt bekanntlich als Fürsprecher des umstrittenen Saudi-Zentrums in Wien – sagte sofort ab.
Am Freitag ging dann das große Telefonieren los: Die ranghöchste Vertreterin Fischers, SPÖ-Nationalratspräsidentin Doris Bures, konnte ebenfalls nicht kurzfristig einspringen.
Tauziehen. Auch Bundeskanzler Werner Faymann und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner sagten – leider, leider – gleich ab.
Außenminister Sebastian Kurz wiederum musste Samstag den Außenminister der Ukraine in Wien empfangen und konnte so ebenfalls nicht nach Saudi-Arabien fliegen.
Und so sollte ursprünglich nur der österreichische Botschafter an den Trauerfeierlichkeiten teilnehmen – zum Missfallen der heimischen Wirtschaft. Immerhin pilgerten scharenweise Präsidenten und Könige in das Land mit den vielen Enthauptungen und Auspeitschungen. Also musste VP-Nationalratspräsident Karlheinz Kopf – er stammt aus dem Wirtschaftsbund – eben die Republik in Riad persönlich vertreten.
Kurios: Der saudische Pressedienst verwechselte die handelnden Personen – er berichtete, dass „Premier Faymann“ nach Riad angereist war.
Muslimen-Präsident Sanac kritisiert Jugendorganisation & Expertenrunde
Morgen tagt im Bildungsministerium eine Runde – „Bildung gegen Extremismus“. Eine der Expertinnen ist Dudu Kücügöl von der Muslimischen Jugend Österreich. Der Präsident der islamischen Glaubensgemeinschaft Fuat Sanac kritisiert das im ÖSTERREICH-Gespräch: „Sie ist die falsche Person dafür. Ich fürchte, ihre Gruppe wird immer radikaler.“ Die MJÖ dementiert das und will seit Längerem den Rücktritt von Sanac.