Politik-Insider

Wer in der ÖVP Neuwahlen will – und warum Kurz noch zögert

22.10.2016

Pröll und Pühringer würden "spätestens vorgezogene Nationalratswahlen im September 2017" wollen.

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© APA/HARALD DOSTAL
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Hinter den Kulissen

Offiziell beteuert freilich die gesamte ÖVP, dass sie natürlich keinerlei Neuwahlgelüste im Bund hege. Hinter den Kulissen schaut die schwarze Realität freilich etwas anders aus: Zum einen haben die VP-Landeshauptleute in Niederösterreich und Oberösterreich – die zwei mächtigsten schwarzen Ländergruppen – eine enden wollende Lust auf die Fortsetzung der rot-schwarzen Bundesregierung. Immerhin sollen in beiden Ländern 2018 Landtagswahlen stattfinden. Vertraute von Erwin Pröll und Josef Pühringer berichten, dass beide Herren daher „spätestens vorgezogene Nationalratswahlen im September 2017“ wollen würden.

Remake

Zudem wollen Teile des schwarzen Parlamentsklubs in Wien – rund um VP-Klubchef Reinhold Lopatka – lieber gestern als heute die Koalition platzen lassen. Sie träumen von einem Remake der schwarz-blauen Koalition im Bund. Teile der Wirtschaft und Industrie halten eine solche Liaison dangereuse ebenfalls für erstrebenswert – allerdings nur, falls die ÖVP den Kanzler stellt. Genau hier fangen aber die schwarzen Planspiele zu stottern an. In der Gallup-Umfrage liegt die ÖVP derzeit völlig ­deklassiert auf Platz drei.

Umfragen

VP-Strategen behaupten aber, dass es interne Umfragen geben würde, wonach ein VP-Spitzenkandidat Sebastian Kurz seine marode Partei „auf Anhieb auf 35 Prozent hieven“ würde. Der schwarze Hoffnungsträger Kurz möchte allerdings nur diesen Hasard wagen – berichten zumindest VP-Strategen – falls er die Partei und sein Team völlig umbauen dürfe. Bloß, ob die schwarzen Länderfürsten das wohl zulassen würden?

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