Im kleinen Kreis soll Heinisch-Hosek ihrem Ärger freien Lauf gelassen haben.
Dienstagabend, nach einer müheseligen Sitzung mit den Landeshauptleuten, zeigte Gabriele Heinisch-Hosek im kleinen Kreis offenbar Nerven. Sie habe es „satt, immer bloßgestellt zu werden“, und wolle „nicht immer den Kopf für die Fehler der anderen hinhalten“, soll sich die rote Bildungsministerin beschwert haben. Und ein SPÖ-Mann behauptet, dass sie dabei „auch davon geredet hat, hinschmeißen zu wollen“.
Ärger wegen ÖVP
und Indiskretionen
Der Grund des Ärgers: Die Neue Mittelschule wurde von ihrem eigenen Evaluierungsbericht arg zersaust. Die rote Ministerin sieht hier aber die ÖVP in der Verantwortung: Man habe sie „jahrelang blockiert“ und würde ihr nicht „genug Budget für eine echte Schulreform“ geben, soll sie intern moniert haben.
SPÖ-Bundeskanzler Werner Faymann hatte seine Ministerin bereits vor einigen Monaten – auch damals hatte sie wegen „ÖVP-Querschüssen und Indiskretionen“ mit Rücktritt gedroht – von einem Politabschied abgehalten.
Dieses Mal habe sie ihm zwar kein Adieu angekündigt, Vertraute glauben aber, dass sie „bald aufgeben könnte“, wenn man sie weiter im Regen stehen lasse. In den vergangenen Monaten begleitete die Niederösterreicherin freilich – von der Zentralmatura bis zum Machtkampf mit der Lehrergewerkschaft – eine Pleiten-, Pech- und Pannenserie. Wenn diese Serie nicht abreißt, könnte sie bald den Hut draufhauen.