Minister legt sich jetzt fest, das Berufsheer ist nun endgültig abgesagt.
In Bosnien, wo Norbert Darabos kommende Woche das österreichische EUFOR-Kontingent besuchen wird, ist die Welt noch in Ordnung – zumindest für den Verteidigungsminister: Der Ministerrat hatte ohne Murren einer Aufstockung der Truppe auf 400 Soldaten zugestimmt, der friedenssichernde Aspekt des Einsatzes ist unbestritten.
Angriffe gegen Sparstift und Wehrpflicht
In der Heimat hat
Darabos hingegen Gefechte an gleich zwei Fronten auszutragen: Für heftige
Debatten sorgten etwa die in ÖSTERREICH angekündigten Pläne des
Verteidigungs-Chefs, in den beiden Heeres-Geheimdiensten bis zu 300 Posten
zu streichen. "Darabos will das Heer entmilitarisieren", klagte
prompt die ÖVP-Spitze.
Doch Darabos hält dem Druck stand: "Die Notwendigkeit eines derart aufgeblähten Apparates gibt es nicht mehr", betont er gegenüber ÖSTERREICH. Und: „Ich erwarte von Josef Pröll, dass er diese perfiden Angriffe der ÖVP auf meine Sparvorschläge stoppt.“
Die Opposition und so mancher Experte nahmen nahezu zeitgleich die Wehrpflicht ins Visier: Sie sei zu teuer, zu aufgebläht und überholt, meinten etwa BZÖ und Grüne. Die Lösung: ein Berufsheer. Dieser Debatte will der Burgenländer nun endgültig einen Riegel vorschieben: „Ein Berufsheer würde uns das Doppelte kosten.“ Und: "Ich möchte den Katastrophenschutz mit 10.000 Mann garantieren. Das könnte man mit einem Berufsheer nicht." Die Opposition warnt er, das Heer nicht "für parteipolitische Zwecke zu missbrauchen".
Offiziere wettern gegen den „Zivilisten“
Das
Streichkonzert beim Heer wird jedenfalls für weitere Debatten sorgen. Bis
2014 muss Darabos 530 Mio. Euro einsparen: Die Panzerflotte soll
eingemottet, die Luftstreitkräfte abgespeckt werden. Und schon hagelt es
wieder Kritik: Diesmal kommt sie von Offizieren. In ihren Reihen hat man für
Darabos unter der Hand nur einen Namen: "der Zivilist"
Notprogramm: Wo das Bundes-Heer sparen muss!
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