Eurofighter
Darabos wehrt sich gegen "Nachtblindheitsvorwürfe"
31.10.2007
Verteidigungsminister Norbert Darabos (S) wehrt sich weiter gegen Vorwürfe rund um die "Nachtblindheit" der Eurofighter.
Kritiker hatten gemeint, die Jets seien angesichts abbestellter Infrarotsysteme in der Nacht nur eingeschränkt einsatzfähig. In der Fragestunde des Bundesrats am Mittwoch betonte Darabos erneut, dass das umstrittene Erkennungssystem zum Zweck der Luftraumüberwachung nicht notwendig sei. Der Einsatz der Eurofighter bei der EURO 2008 ist laut Darabos weiterhin unsicher.
Kompatibilität mit F-5-Jets klären
"Natürlich sind wir
auch dabei, hinzubekommen, dass die Eurofighter bei der Euro
Assistenzleistungen leisten können", meinte der Verteidigungsminister.
Derzeit müsse man aber noch die Kompatibilität mit den geleasten Schweizer
F-5 Jets klären. Dabei gehe es etwa um die Frage unterschiedlicher
Flughöhen, erläuterte der Minister.
Nachtsicht der Eurofighter gleich gut wie bei Draken
Bei der ÖVP
ließ Darabos mit der Aussage aufhorchen, der Eurofighter verfüge über keine
bessere Nachtsichtausstattung als der Draken. "Mangelndes
Verantwortungsbewusstsein" attestierten ihm daraufhin die VP-Bundesräte
Eduard Kühnel und Günther Köberl in einer Aussendung.
"Kein Grund, sich unsicher zu fühlen"
Darabos
versuchte zu beruhigen: "Es gibt keinen Grund, sich unsicher zu fühlen".
Schließlich wären auch bei der deutschen Luftwaffe die Eurofighter nicht mit
dem umstrittenen Infrarotsystem ausgestattet. Denn, so Darabos'
Argumentationslinie, dieses benötige man eher für einen "Angriffskrieg" und
nicht so sehr um nichtidentifizierbare Flugzeuge zu stellen.
Entscheidung über Tschad-Einsatz
Weiters informierte Darabos
die Bundesräte darüber, dass im Ministerrat kommende Woche eine Entscheidung
über den Einsatz des Bundesheers im Tschad fallen soll. Geplant sei das
Entsenden von bis zu 150 Mann. Neben Österreich werden laut Darabos auch
Irland, Finnland, Schweden, Polen, Frankreich und Spanien an der Mission
teilnehmen. Die größte Herausforderung sei dabei weniger die
Sicherheitsfrage, als logistische Probleme auf Grund der dortigen
Infrastruktur, erläuterte der Minister.
"Light-Variante"
Den Assistenzeinsatz des Bundesheers
im Grenzraum möchte Darabos nach der Öffnung der Schengen-Grenzen auf lange
Sicht "in unaufgeregter Weise auslaufen lassen". Zunächst werde man den
Einsatz in einer "abgespeckten, Light-Variante" weiterführen, erklärte er.
Auf eine genaue Angabe, wie viel Mann dort weiter gebraucht würden, wollte
er sich nicht festlegen. Der Minister verwies in dem Zusammenhang auf eine
Arbeitsgruppe bestehend aus Vertretern seines eigenen Ministeriums und des
Innenministeriums. Dort würden bis 14. November die Grundlagen für die
weitere Vorgehensweise geschaffen, so Darabos.