ÖSTERREICH
Darabos will mehr Geld von Finanzminister Pröll
02.12.2008
Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) fordert im Interview mit ÖSTERREICH (Mittwoch-Ausgabe) mehr Geld für das Bundesheer.
"Ich werde mit dem neuen Finanzminister Pröll um mehr Geld kämpfen, auch wenn das im Lichte der Finanzkrise schwieriger ist. Aber immerhin beleben ja auch Bundesheer-Beschaffungen die Konjunktur", so Darabos. "Jeder Cent, den ich dem Finanzminister herauspressen kann, ist sinnvoll."
Teure Eurofighter
Darabos ärgert, dass die Eurofighter im Betrieb
um vieles teurer sind als ursprünglich geplant: "Die ÖVP-FPÖ-Regierung hat
bei den Eurofightern einige Dinge falsch eingeschätzt, die Verträge waren
sehr verkäuferfreundlich abgefasst. Jetzt steigen die Betriebskosten ins
Unermessliche." Sein eigener Vergleich mit Eurofighter habe diese
Entwicklung jedenfalls nicht mitverursacht, so der Verteidigungsminister.
"Hier geht es um alte Verträge, jeder Jet mehr hätte ja noch mehr an
Betriebskosten verschlungen. Mein Vertrag war jedenfalls kostensparend. So
wird Eurofighter bis März die versprochenen 250 Millionen Euro an die
Republik überweisen."
Für Verlängerung des Tschad-Einsatzes
Beim
Tschad-Einsatz könnte Darabos der Regierung durchaus eine Verlängerung
empfehlen: "Wir haben uns dort sehr viel Reputation erarbeitet. Ich könnte
mir daher eine Verlängerung des Einsatzes im Tschad vorstellen, werde
darüber aber noch mit dem neuen Außenminister zu diskutieren haben." Neue
Auslandseinsätze sind laut dem SPÖ-Minister nicht geplant: "Mit Bosnien,
Kosovo, Golan und Tschad ist das Heer am Limit. Wir werden auch dem Drängen
großer Staaten, uns verstärkt in Afghanistan zu engagieren, nicht
nachkommen."
Für Verschärfung des Anti-Doping-Gesetzes
Als neuer
Sportminister geht Darabos in ÖSTERREICH gleich in die Offensive: "Ich
wünsche mir eine Verschärfung des Anti-Doping-Gesetzes - in Richtung
strafrechtliche Verfolgung von gedopten Sportlern". Auf die Frage, ob der
für Dealer, Betreuer oder Funktionäre geltende Strafrahmen - sechs Monate
bis drei Jahre Haft - auch für dopende Sportler gelten sollte, betont
Darabos: "Ja, ich könnte mir das ungefähr im gleichen Ausmaß vorstellen.
Doping darf kein Kavaliersdelikt mehr sein, über das man mit Augenzwinkern
hinwegsieht."