Das BZÖ wird die ÖBB im Nationalrat aufs Tapet bringen. Den Orangen zufolge ist die Gewerkschaft an allem schuld, Ministerin Bures solle eingreifen.
Das BZÖ ortet bei den ÖBB "Missmanagement" und hat deshalb für Nationalratssitzung am Mittwoch eine Aktuelle Stunde unter dem Titel "Das Chaos fährt Bahn" angekündigt. Einen Grund für die "katastrophale" Situation bei der Bahn will Klubobmann Josef Bucher in den "roten Gewerkschaftsumtrieben" erkennen: "Die Gewerkschafter sind die Totengräber der Bahn."
Bures muss was tun
Teure Tickets, Verspätungen,
die Einstellung von Nebenbahnen und nun auch noch die Verzögerung beim Koralmtunnel:
"Wir wollen die Fehlentwicklungen an den Pranger stellen, im Interesse
jener, die die Bahn täglich brauchen", erklärt der orange
Klubchef. So würde etwa die Verzögerung beim Koralmtunnel beweisen, dass man
nicht "gewillt" sei, Geplantes umzusetzen. Entgegen den
Beteuerungen würde das Geld statt in den Ausbau der Südstrecke in die
Westbahn fließen, kritisiert Bucher: "Die Pflicht von Bures
(Infrastrukturministerin Doris Bures) muss es sein, auf die
Leistungsorientierung des Unternehmens zu achten."
"Haberzettl soll ÖBB übernehmen"
Kritik übte
er auch am ÖGB: Dieser wolle sich "vollkommenen Einfluss sichern
und alle Privilegien ausnützen", so Bucher. Er befürchtet, dass
privatwirtschaftliche Initiativen der letzten Jahre mit einer neuen,
leistungsorientierten Besoldung rückgängig gemacht werden sollen. "Haberzettl
(ÖBB-Betriebsratsobmann Wilhelm) sollte gleich das Unternehmen übernehmen.
Das wäre viel ehrlicher", so der Bündnisobmann.
Eisenbahner zu krank und zu faul
Fairness fordert er auch, wenn
es um die Krankenstandstage und das Pensionsantrittsalter geht. Während der
Österreichdurchschnitt bei elf Krankenstandstagen liege, seien es bei der
Bahn 17. Das Pensionsalter betrage bei den ÖBB 52 Jahre im Gegensatz zu 58
Jahren durchschnittlich. "Diese Entwicklung in einem Staatsunternehmen
ist nicht hinzunehmen", so Bucher.