Kanzler und Vizekanzler wollen heute ihr neues Arbeitsprogramm präsentieren.
In drei Farben – Grün für Konsens, Gelb für offen und Rot für Dissens – listete die Koalitionsspitze sämtliche Punkte zu den fünf Kapiteln – Sicherheit, Integration, Arbeit und Wirtschaft, Bildung und Forschung, Wahlrecht – auf. Über die Finanzierung wurde bis zuletzt gerungen. Im Großen und Ganzen waren sich SPÖ und ÖVP einig:
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Sicherheit: Strenge Überwachungen
- 1) Videoüberwachung. Der Grenzschutz wird ausgebaut und verschärft. Videoüberwachung samt Datenspeicherung kommt.
- 2) Elektronische Überwachung. Grundsätzlich soll es Fußfesseln für „Gefährder“ geben.
- 3) Datenspeicherung. Die Videos vom Grenzbereich müssen einen Monat gespeichert werden.
- 4) Wertkartenhandys. Diese müssen registriert werden und können so überwacht werden.
- 5) Massive Reduktion. Zuwanderung soll drastisch sinken.
Video zum Thema:
Mitterlehner & Schieder zur Koalitions-Krise
Mindestlohn: Geht an die Sozialpartner
Einige den Arbeitsmarkt betreffende Punkte sollen Gewerkschaft und Wirtschaftskammer bis Juni verhandeln:
- 6) 1.500 Euro. Der von der SPÖ geforderte Mindestlohn soll als Kollektivvertrag kommen.
- 7) Arbeitszeit. Auch die Arbeitszeitflexibilisierung samt 12-Stunden-Tag bleibt bei den Sozialpartnern.
- 8) Arbeitsinspektorate. Lockerungen sollen verhandelt werden.
Integration: Burka, Kindergartenjahr
- 9) Burka. Die Gesichtsverschleierung in öffentlichen Gebäuden wird verboten.
- 10) Kopftuch. In Gerichten und bei der Polizei sollen Mitarbeiterinnen kein Kopftuch mehr tragen dürfen.
- 11) Zweites Kindergartenjahr. Dieses soll kommen, um Spracherwerb zu verbessern.
- 12) Integrationsjahr. Gemeinnützige Arbeit.
- 13) Salafisten. Die Islamisten dürfen nicht mehr öffentlich ihre Version des Koran verteilen.
Uni und Bildung: Mehr Laptops
- 14) Laptops. Die „Ausstattung“ an Schulen soll „bei Bedarf verbessert“ werden. Heißt: mehr Laptops, Tablets E-Learning für Schulen.
- 15) Stipendien. Höhere Stipendien ab 2019.
- 16) Zugangsbeschränkung. Hürden, um zum Uni-Studium zugelassen zu werden.
- 17) Lehrlinge. Ausbau Auslandspraktika mit dem Ziel von Spracherwerb.
Video zum Thema:
Regierungskrise: Verhandlungen gehen weiter
Arbeit: Geld für AMS - Beschäftigung
- 18) Garantie. 20.000 Langzeitarbeitslose über 50 Jahren sollen Arbeitsplätze in Gemeinden als Pilotprojekte erhalten.
- 19) Geld. Zusätzliche Mittel für das Arbeitsmarktservice und echte Umschulungsprogramme.
- 20) Coaching. Intensivbetreuung für schwer vermittelbare Arbeitslose.
- 21) Kündigungsschutz. Dieser soll für über 50-Jährige gelockert werden, um Wiedereinstellungen zu erleichtern.
Weniger Steuern: Lohnnebenkosten
- 22) Lohnnebenkosten. In den nächsten drei Jahren sollen Unternehmen, die neue Arbeitsplätze schaffen, nur 50 Prozent der Lohnnebenkosten für die neuen Angestellten zahlen.
- 23) Kalte Progression. Ab 2019 sollen die ersten beiden Tarifstufen automatisch abgegolten werden. Die restlichen Tarifgruppen werden evaluiert.
- 24) Flugsteuer. Diese wird halbiert.
- 25) Forschungsprämie. Wird auf 14 Prozent erhöht.
- 26) Abschreibung. Vorzeitige Abschreibung für Investitionsanreize für Unternehmen mit über 250 Mitarbeitern in Höhe von 30 Prozent.
- 27) Facebook. Finanzminister soll bis Sommer 2017 einen Entwurf für eine Werbeabgabe für Facebook vorlegen. Das ist eine Forderung des Kanzlers.
- 28) Wohnpaket. Prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge und Baulandmobilisierung.
- 29) „Austria first“. Regierung will sich auf gemeinsame Linie vor EU-Kommission für den Vorzug von Österreichern vor EU-Bürgern bis Sommer einigen.
- 30) Familienbeihilfe. Kürzung für EU-Ausland angedacht.