Kanzler präsentiert SPÖ-Gremien am Weltfrauentag Rendi-Wagner als Oberhauser-Nachfolgerin.
„Ich werde Pamela Rendi-Wagner als neue Gesundheits- und Frauenministerin vorschlagen“, bestätigte SPÖ-Kanzler Christian Kern gestern Nachmittag offiziell. Zuvor hatte er mehreren SP-Spitzenfunktionären bereits – teils persönlich, teils telefonisch – inoffiziell Rendi-Wagner als neue SP-Ministerin angekündigt. Im SPÖ-Präsidium und im SPÖ-Vorstand wird die Nachfolge von Sabine Oberhauser heute schließlich formal abgesegnet. Damit Österreich am internationalen Frauentag eine designierte Frauenministerin hat.
Am Montag soll die 46-jährige Sektionschefin aus dem Gesundheitsministerium (siehe rechts) von Bundespräsident Alexander Van der Bellen angelobt, am Dienstag im Parlament vorgestellt werden. Die Rochade war aufgrund des Ablebens der beliebten roten Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser notwendig geworden.
Für Rendi-Wagner dürfte sich Kern bereits vor zwei Wochen entschieden haben, berichten Rote. Am Montagabend war die Medizinerin und Wissenschafterin bereits bei Kern im Kanzleramt. Und sagte dem SPÖ-Chef zu, dass sie das Gesundheits- und Frauenministerium übernehmen wolle.
Rendi-Wagner von SPÖ und ÖVP einhellig gelobt
Rendi-Wagner gilt als moderne Powerfrau, die in Krisensituationen – sie ist ausgewiesene Seuchenexpertin – bereits mehrmals öffentlich punkten konnte. SPÖ-Sozialminister Alois Stöger holte die Expertin 2011 in sein damaliges Gesundheitsministerium und machte sie zur wichtigsten Beamtin in seinem Ressort.
Bedenken seitens SP-Frauen, dass sie in Frauenpolitik nicht versiert sei, ließ Kern nicht gelten. Im Gegenteil: Rendi-Wagner soll etwa auch Medizin für Frauen öffentlich thematisieren und auch als Vorbild für ein neues Frauenbild gelten. Als Gesundheitsministerin wurde sie freilich von allen in der SPÖ von Anfang an favorisiert.
Auch die ÖVP lobt Rendi bereits als „hervorragende Expertin“ und gute Wahl. Isabelle Daniel
Rendi: Zweifache Mutter und Epidemie-Expertin
Bekannt wurde Rendi, als sie beim Fukushima-Super-GAU die Österreicher beruhigte.
„Pamela Rendi-Wagner ist eine Frau, die eine beachtliche Berufskarriere gemacht hat und mit beiden Beinen im Leben steht“, schwärmt SP-Kanzler Christian Kern von seiner neuen Frauen- und Gesundheitsministerin. Die 46-jährige Ärztin, die in London an der „School of Hygiene and Tropical Medicine“ studiert hatte und ihre Habilitation über „Prävention durch Impfungen“ geschrieben hat, gilt als anerkannte Wissenschafterin.
Die Mutter zweier Töchter beruhigte als oberste Beamtin im Gesundheitsministerium bereits 2011 die Österreicher nach der Katastrophe von Fukushima. Auch bei befürchteten Epidemien klärte sie die Bevölkerung stets ruhig auf.