Plassnik & Bandion

Das neue Leben der Ex-Ministerinnen

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Plassnik wird Botschafterin in Paris; Bandion "Senior Advisor" in Laxenburg.

Die ehemalige österreichische Außenministerin Ursula Plassnik wird Botschafterin in Paris. Anfang September tritt sie den Top-Diplomatenjob an und wird zur obersten Vertreterin ­Österreichs in der Grande Nation. Am Freitag erledigte Bundespräsident Heinz Fischer den letzten Formalakt und unterzeichnete das Beglaubigungsschreiben. „Österreich in Frankreich zu vertreten, ist eine facettenreiche Aufgabe. Ich freue mich auf das junge Team“, sagt Plassnik zu ÖSTERREICH. Der Posten ist mit 8.400 Euro dotiert.

Atomfrage als Streitpunkt
Die Beziehungen zwischen Österreich und Frankreich bezeichnen Kenner als „ausgezeichnet“. Differenzen gibt es bei der Atomfrage. Die wichtigsten Aufgaben sieht Plassnik – die Offizier der französischen Ehrenlegion ist – in den Themen Europa, Wirtschaft und Kultur.

OSZE-Eklat
Der neue Posten ist auch Folge von Plassniks misslungener OSZE-Kandidatur , bei der die Türkei die 55-jährige ÖVP-Politikerin blockierte. Offenbar ein später Racheakt dafür, dass die damalige Außenministerin dem Land für den EU-Beitritt Steine in den Weg legte. „Meine Qualifikation wurde nicht infrage gestellt. Zur Selbstkritik gibt es also keinen Grund.“

Bandion: Neuer Job ab Montag

Einen neuen Lebensabschnitt beginnt am kommenden Montag auch die Ex-Justizministerin Claudia Bandion-Ortner. Sie wird „Senior Advisor“ bei der im September neu gegründeten Internationalen Anti-Korruptionsakademie (IACA) in Laxenburg.

Der interimistische Leiter Martin Kreutner erklärt den Job: „Sie soll ihre politischen Kontakte einsetzen, um die IACA auf eine breitere Basis zu stellen.“

Die Akademie will den Kampf gegen die Korruption professionalisieren. Mit dem neuen Posten beendet Bandion-Ortner ihre von Fettnäpfchen geprägte politische Karriere für die ÖVP. Auch das Rückkehrrecht in ihren Job als Strafrichterin im Landesgericht Wien, der sie mit Konsum- und Elsner-Prozess bekannt gemacht hat, gibt sie auf.

Präsidentin
Justiz-Insider glauben dennoch, dass der neue Posten (Verdienst: zwischen 4.000 und 5.000 Euro) bloß eine Zwischenstation ist. Denn die Dienstzuteilung ist auf nur zwei Jahre befristet. Gemunkelt wird, dass sich die 44-Jährige danach als „Gerichtspräsidentin in der Provinz“ bewerben will. Ein entsprechender Job in Krems ist ihr im Frühjahr entgangen. Die Bewerbungsfrist war ausgelaufen, bevor sie als Justizministerin gehen musste.

Debora Knob
 

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