ÖSTERREICH: Warum interviewen Sie H.-C. Strache? Monica
Weinzettl: Weil er genau das Gegenteil von dem macht, wozu ich
politisch stehe. Ich verstehe ihn einfach überhaupt nicht und will von
ihm wissen, wie er den Rechtsruck im Land verantworten kann.
Erika Pluhar über ihr Sommergespräch:
ÖSTERREICH: Haben Sie dem ORF sofort zugesagt?´ Erika
Pluhar: Wenn eine Aufforderung der Qualität auf mich zukommt, muss ich
mir selber sagen: ,Erika, das tust du auch!' Ich bin ein Mensch des
öffentlichen Lebens in unserem Land und äußere mich immer wieder zu
politischen Vorgängen, bei dieser Plattform konnte ich mich also nicht
entziehen. Natürlich war es schon so, dass man mir vorgeschlagen hat,
mit wem ich sprechen soll. Und ich hätte mich sicher nicht bereit
erklärt, mit Strache oder dem BZÖ zu sprechen. Da könnte ich schlicht
nicht ruhig bleiben.
ÖSTERREICH: Sie sprechen mit Maria Vassilakou von den Grünen. Es
ist mir sehr recht, mit Frau Vassilakou zu sprechen. Ich möchte das
Ganze entspannt und als ein Gespräch sehen, in dem ich auch einiges
unterbringen kann, was mir innerhalb unserer politischen Landschaft
auffällt. Aber ich werde in diesem Gespräch nicht „kuscheln“ –
übrigens einer der idiotischsten Medienbegriffe der letzten Zeit.
Oscar-Gewinner Stefan Ruzowitzky
ÖSTERREICH: Was bedeutet die Sommergespräche-Einladung für Sie? Stefan
Ruzowitzky: Eine spannende Herausforderung, zu der ich nicht Nein
sagen konnte. Auch Kanzler Faymann als Gesprächspartner ist eine
Herausforderung: Es wird schwieriger, aus ihm etwas herauszukitzeln,
was man noch nie gehört hat, als etwa bei Strache, mit dem man
stundenlang streiten könnte.
ÖSTERREICH: Haben Sie schon Fragen vorbereitet?
Ja. Die werde ich aber hier nicht verraten. Es geht nicht so sehr um
tagesaktuelle Fakten, sondern um weltanschauliche Aspekte.
ÖSTERREICH: Werden Sie Lampenfieber haben? Ja. Es
wird eine Live-Aufzeichnung, die hohe Präzision fordert –
dementsprechend nervös werde ich sein.
Schrifsteller Michael Köhlmeier
ÖSTERREICH: Werden Sie Bucher zu Claudia Haiders potenzieller
Präsidentschaftskandidatur befragen? Michael
Köhlmeier: Das ist für mich kein so entscheidendes Thema. Denn, egal
ob sie antritt oder nicht, sie wird’s nicht werden.
ÖSTERREICH: Was werden Sie Bucher dann fragen?
Mich interessiert z. B., inwieweit sich das BZÖ von der FPÖ –
jetzt einmal abgesehen von den Streitigkeiten zwischen Stadler und
Strache – überhaupt unterscheidet. Denn für beide Parteien sind
Migration, Fremde und Asyl die Hauptthemen.
ÖSTERREICH: Haider-Kritiker betonen, dass dieser die
Migrationspolitik nachhaltig beschädigt hätte. Ihre Meinung?Das ist natürlich auch meine Meinung. Denn wenn es einmal so etwas
wie politische Kultur als kleinsten gemeinsamen Nenner menschlichen
Anstands gegeben hat, dann hat sich das seit dem Auftreten Jörg
Haiders geändert. Dass die öffentlichen Reaktionen auf den „Fall Graf“
nicht größer sind, ist eine Spätfolge dessen.
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