Pressestimmen zum Ableben des Kärntner Landeshauptmanns und BZÖ-Obmannes Jörg Haider.
"Le Monde":
"Seine dröhnende Rückkehr auf die
politische Szene in Österreich war von kurzer Dauer. Der Chef der
populistischen österreichischen Partei BZÖ und Kärntner Landeshauptmann Jörg
Haider ist am Samstag in einem Verkehrsumfall gestorben. (...) Dies könnte
auch schlicht das Ende dieser Bewegung bedeuten, die nur Dank der
charismatischen Persönlichkeit ihres Chefs lebte, einem wahrhaftigen
politischen Tier, seit Jahren auf der politischen Szene anwesend. (...) Vor
einigen Tagen noch hat Jörg Haider die Möglichkeit einer
Regierungsbeteiligung mit den Konservativen in Aussicht gestellt."
"Le Parisien":
"Unabhängig von der politischen
Zugehörigkeit hat die politische Klasse in Österreich das Ableben eines
'außerordentlichen' Politiker bedauert. Bundespräsident Heinz Fischer hat
einem 'Politiker von großem Talent' gedacht, der 'Enthusiasmus, aber auch
feste Kritiken erwecken konnte'. Im Ausland erinnert man sich vor allem an
die Episode von 2000, als Österreich an den Pranger der europäischen
Nationen gestellt wurde, nachdem die extreme Rechte Haiders eine
Regierungskoalition mit den Konservativen von Wolfgang Schüssel gebildet
hat."
"Le Figaro":
"Tribun des österreichischen
politischen Lebens, gehörte er zu jenen Politikern Europas, die wegen ihrer
populistischen Haltungen in Sachen Immigration am meisten verschrien waren.
Jörg Haider, Chef der extremen Rechten Österreichs, ist Samstag früh bei
einem Verkehrsunfall gestorben. (...) Zumal die Bevölkerung der kleinen am
1. Jänner 1995 der EU beigetretenen Alpenrepublik eine der euroskeptischsten
unter den 27 Mitgliedsländern ist, hat der Wahlkampf Haiders über den
'unerträglichen Verlust der Unabhängigkeit und der Handlungsfreiheit' Wiens
gegenüber Brüssel durchaus seine Früchte getragen. (...) Der österreichische
Präsident Heinz Fischer hat den Tod des Populisten als 'menschliche
Tragödie' bezeichnet."
"El Pais"
(Madrid):
Spaniens größte Tageszeitung "El Pais"
widmet dem Ableben Jörg Haiders ebenfalls einen großen Bericht. "Der
polemische, fremdenfeindliche und populistische Politiker gehörte zu den
bestimmenden Figuren in der österreichischen Politik der vergangenen 20
Jahre. Sein plötzlicher Tod hat Österreich in einem Moment der
Unsicherheiten erschüttert, in dem die extreme Rechte vor zwei Wochen bei
den Nationalratswahlen einen neuen Erfolg feiern konnte", berichtet am
Montag das Blatt.
"Publico" (Madrid):
Die
linksliberale Tageszeitung "Publico" schreibt, der Tod Haiders
verwandle die BZÖ in eine "kopflose Partei". "Die Partei
könnte nun schnell ausbluten, da die BZÖ eigentlich nichts anderes ist als
die Partei Haiders", so das Madrider Blatt. Nachdem die Rechte bei den
vergangenen Wahlen rund 30 Prozent der Stimmen erhalten hat, liege die
Zukunft Österreichs im Dunkeln, so "Publico". "Aber der
Tod Haiders wird Dinge verändern. Bisher gab es nur zwei Alternativen: Eine
Große Koalition zwischen Sozialdemokraten und Christdemokraten, die viele
Stimmen verloren, oder eine Koalition mit Einbindung von FPÖ und BZÖ."
"El Mundo" (Madrid):
Die konservative Tageszeitung "El
Mundo" schreibt am Montag über den Tod Haiders, dass "kein
österreichischer Politiker der Nachkriegszeit so viel Passionen und so viel
Hass gleichzeitig ausgelöst hat", wie der Kärntner
Landeshauptmann. "Für seine Gefolgsleute war er ein Reformer, der die
politischen Eliten in die Schranken wies und als Verteidiger der kleinen und
ehrlichen Leute agierte. Seine Gegner sahen ihn als selbstverliebten
Egozentriker an, der zu allem bereit war, um an die Macht zu kommen."
"Novi list" und "Jutarnji list" (Kroatien):
In Kroatien schrieb die in der Adria-Hafenstadt Rijeka erscheinende Zeitung "Novi
list" vom "Abgang des Führers von Kärnten." Das
Zagreber Blatt "Jutarnji list" meinte: "Er ging immer an die
Grenze, aber nie bis zum Gipfel. Jörg Haider, der König von Kärnten ist tot.
Mit seinen kontroversen Aussagen zum Nationalsozialismus und der
Relativierung des Nazismus war er ein typischer Vertreter seiner Generation."
Bern (APA) - "NZZ am Sonntag":
"Haider ist tot,
nicht aber seine Bewegung (...) Die Reaktion auf Jörg Haiders Tod könnten
unterschiedlicher kaum sein. (...) Jörg Haider polarisiert weiter.
Schließlich war sein Name längst zu einem europaweit bekannten Sammelbegriff
für rechte Populisten geworden. Jörg Haider wäre in zwei Jahren 60 geworden
(...) und hat - zuweilen forciert jugendlich - in der rechten Ecke den stets
federnden und dynamischen Stil eingeführt. (...) Bei Österreichs Jugend
scheint das immer noch zu ziehen. (...) Das BZÖ wird zwar wohl geschwächt,
die Stimmenanteile aber werden mittelfristig zur FPÖ wandern. Und Jörg
Haider dürfte mit seinem Unfalltod zur verklärten Gründerfigur von
Österreichs Bewegung am rechten Rand werden."
"Sonntagsblick":
"Rechtsaußen knallte Haider in
einen Betonpfosten (...) Österreichs bekanntester Rechtspopulist starb so,
wie er gelebt hatte: schnell und ohne Bremsspur. (...) Mit seiner
unverhohlenen Bewunderung für Nazi-Deutschland hatte der Sohn überzeugter
Nationalsozialisten weit über die Landesgrenzen für Empörung gesorgt. (...)
Doch von all dem will Österreich jetzt nichts mehr wissen. Tausende trugen
sich am Samstag ins offizielle Kondolenzbuch ein."
"SonntagsZeitung":
"Mit Jörg Haider hat
Österreich seinen schillerndsten Politiker verloren. Einen Mann, der stets
modisch gekleidet, sportlich gebräunt und gut gelaunt auftrat, einen
brillanten Redner, der aber mehrmals mit verharmlosenden Äußerungen zum
Nationalsozialismus weit über die Grenzen Österreichs hinaus Empörung
erregte. (...) Nicht nur Haider-Wählerinnen und Wähler waren geschockt.
Manche wollten nicht an einen Unfall glauben, mutmaßten über einen möglichen
Anschlag auf den Rechtspolitiker, der schließlich auch Feinde gehabt habe.
(...) Mit Haiders Tod ist nicht nur diese Koalition fraglich geworden,
sondern auch die Zukunft des BZÖ."
"Sonntag":
"Erinnerungen eines Journalisten zu
einen Interview mit Haider im März 2002: "Haider war damals (...)
Europas umstrittenster Politiker. Er galt im Westen als Reinkarnation des
Bösen. (...) Seither wurde ich oft gefragt, ob Blocher der 'Jörg Haider der
Schweiz' sei. Was ich stets mit Nein beantwortete. Zwar verbanden Charisma,
Energie, Volksnähe, Instinkt und eine Lebensaufgabe die beiden: Haider
wollte aus dem 'verfilzten' Österreich eine ganz normale Demokratie machen,
während Blocher die Schweiz retten will. Drei Unterschiede sehe ich aber:
Blocher ist verbindlicher, fassbarer, kontinuierlicher - damit auch
radikaler im Verfolgen seiner Ideen. (...) Anders als Haider kokettierte er
aber nie mit Rechtsextremismus oder Neo-Nationalsozialismus."
"Junge SVP (Jugendorganisation der Schweizerischen Volkspartei) trauert um den Rechtsaußen (...) Anders als die SVP hat sich die Junge SVP nie schwer getan mit dem Rechtspopulisten Haider (...) Von offizieller Seite wird sich die Schweiz nicht zum Tod von Jörg Haider äußern. Im Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (Außenministerium) heißt es: ' Kondolenzschreiben sind nur für Präsidenten und Premierminister vorgesehen'."
"Le matin dimanche":
"Jörg Haider, Leader der
extremen Rechten in Österreich, ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen.
(...) Wenige Stunden nach Bekanntgabe seines Todes legten viele Kärntner
Blumen neben dem Regierungsgebäude in Klagenfurt nieder. Auf einer der
Sympathiekundgebungen war zu lesen: 'Lieber Jörg! Du wirst für uns
unvergessen bleiben. Du warst für uns wie Lady Di. Ein Mann mit Herz.'"
"Gazeta Wyborcza": "Der 58-jähriger Doktor der Rechtswissenschaften war der umstrittenste Politiker Österreichs, das Idol eines Teils der Jugend und der radikalen Intelligenz. Sein sportlicher Lebensstil, sein schneller Fahrstil mit dem Auto und seine Gesichtsbräune unterschieden Haider im Kreis der Spitzenpolitiker. Als er 1986 an die Spitze der FPÖ kam, hatte diese eine Wählerschaft von gerade 3 Prozent. 1995 erreichte sie schon 22 Prozent. Unter der harten Hand von Haider wurde die Partei zunächst zur größten Oppositionskraft - extrem rechts und nationalistisch. Haider protestierte gegen die Erweiterung der EU um weitere Länder, forderte ein Arbeitsverbot für Immigranten und lobte die Beschäftigungspolitik des Dritten Reiches. Er verbarg auch seine antisemitischen Ansichten nicht und verlangte, die Muslime des Landes zu verweisen."
"Rzeczpospolita":
"Er war ein charismatischer
Politiker, der die Lebenskraft eines rechten, fremdenfeindlichen
österreichischen Nationalismus symbolisierte und in der Gesellschaft extrem
entgegengesetzte Gefühle hervorrief. [...] Der Tod dieses historischen
Anführers der populistischen extremen Rechten in Österreich führte zu
dramatischen Reaktionen im Lager seiner Anhänger."
"Dziennik":
"Die Gegner von Haider warfen ihm
Populismus und Fremdenfeindlichkeit vor. Er selbst war ein entschiedener
Gegner des österreichischen EU-Beitritts."
"Fakt": "Er war einer der markantesten und gleichzeitig einer der umstrittensten Politiker Österreichs. Erstens wegen seiner Fremdenfeindlichkeit, zweitens wegen seiner Ablehnung des österreichischen Beitritts zur Europäischen Union und drittens wegen des Vorwurfs, er sei antisemitisch eingestellt gewesen und habe mit dem Nationalsozialismus sympathisiert." In der Online-Ausgabe der "Neuen Zürcher Zeitung" heißt es zum Ableben des Kärntner Landeshauptmannes Jörg Haider: "Der Tod Jörg Haiders hinterlässt ein politisches Vakuum in Österreich. (...) Jörg Haider war ohne Zweifel jene Figur auf der politischen Bühne Österreichs, die im In- und Ausland am meisten polarisiert hat: Charismatisch, intelligent, aggressiv - aber zugleich unberechenbar, unstet und rasch beleidigt. Ein 'political animal' mit ausgeprägten Instinkten für die Medien. (...) Jörg Haider war ebenso brillant wie hochgefährlich. (...) Haider profitierte gleichermaßen von ganz anderen Regungen: Dem Neid und Hass der Zu-kurz-Gekommenen, dem Argwohn des Kleinbürgers gegen 'die da oben' und dem Misstrauen des Provinzbewohners gegen das weit entfernte, als überheblich und elitär empfundene 'Wien'".
"Svenska Dagbladet" (Stockholm):
"Jörg Haider
war ein großes politisches Talent, das seinerzeit bereits vom legendären
Bruno Kreisky erkannt wurde. Zur Enttäuschung Kreiskys und anderer führender
österreichischer Nachkriegspolitiker wählte der junge Haider eine Karriere
in der kleinen FPÖ - nach 1945 ein Auffangbecken für seither heimatlose
Nazi-Sympathisanten, für sogenannte Deutschnationale, die sich nie mit dem
multikulturellen Habsburger-Erbe abfinden konnte, und für einige waschechte
Liberale. (...) Tatsächliche Macht - außer in Kärnten - sollte Haider aber
nie ausüben. Sein verblüffender Mangel an politischem Urteilsvermögen trug
dazu bei.
"Dagens Nyheter" (Stockholm):
"Jörg Haider war
ein politisches Phänomen. Er machte die Freiheitliche Partei zu Österreichs
zweitgrößter und seine neue Partei war der große Sieger bei der jüngsten
Wahl vor zwei Wochen. Jörg Haiders Tod bedeutet sehr wahrscheinlich, dass
man eine Rechtsregierung in Österreich ausschließen kann. (...) Rein
theoretisch könnte die konservative ÖVP zwar mit den beiden
rechtspopulistischen Parteien eine Regierung bilden. Nach Haiders Tod
erscheint dies aber völlig unrealistisch. Jörg Haider war das BZÖ."
Für den deutschen Fernsehsender ARD stellt die Nachricht vom Tod Haiders sogar wichtiger als die aktuellen Skandale im US-Wahlkampf. "Er schockierte Europa mit seinen rechtspopulistischen und ausländerfeindlichen Parolen: Der österreichische Politiker Haider ist durch einen Autounfall gestorben. Die Betroffenheit in der Alpenrepublik ist groß, auch bei politischen Gegnern. Seine eigene Partei bezeichnete den Tod ihres Vorsitzenden als "Weltuntergang"."
Die renommierte FAZ berichtet über den tödlichen Unfall und erinnert an das Leben und Wirken Haiders. "Durch seine rechtspopulistischen Äußerungen war Haider einer der umstrittensten und international bekanntesten Politiker Österreichs. Seine politischen Äußerungen - vom Lob der NS-Beschäftigungspolitik bis zur Forderung von elektronischen Fußfesseln für Asylbewerber - sorgten regelmäßig über die Grenzen hinaus für Empörung. Schlagzeilen machte auch sein Bauverbot für Moscheen mit Minaretten oder die eigenmächtige Ausweisung von Asylbewerbern in die benachbarten Bundesländer. Zuletzt trat Haider gemäßigt auf, blieb aber bei seiner Forderung nach einer strikten Begrenzung der Einwanderung nach Österreich und harscher Kritik an der Europäischen Union (EU)."
Auch der Spiegel erinnert an "einen der umstrittensten Politiker Europas". ... "Jörg Haider war immer ein Lautsprecher, ein Provokateur und Stimmenfänger am rechten Rand. Durch seine ausländerfeindlichen und den Nationalsozialismus verharmlosenden Äußerungen galt er als einer der umstrittensten und international bekanntesten Politiker Österreichs. Doch erst die Regierungsbeteiligung der FPÖ im Jahr 2000 hatte dem promovierten Juristen eine internationale Bühne für seine verbalen Entgleisungen beschert."
Auch CNN berichtet über den Tod Haiders. "Austrian politician Joerg Haider, whose far-right views at times generated international backlash, has died in a car accident".
Der britische Independent schreibt vor allem über das politische Wirken Haiders: "Haider, who led the far-right into a coalition government from 2000-2006, made headlines across the world and drew international condemnation with his blunt anti-immigrant statements and for seeming to flirt with Nazi sympathies."
Der Belgrader Sender B-92 berichtete über den Tod Jörg Haiders unter Hinweis, dass seine "ultrarechte Partei" bei der jüngsten NR-Wahl 10,7 Prozent der Stimmen gewonnen und somit zur vierstärksten Partei in Österreich geworden sei.
"Haider lenkte die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich, als seine damalige Partei, die FPÖ, aus welcher er 2005 ausgetreten ist, im Regierungsbündnis des Konservativen Wolfgang Schüssel war. Die antisemitischen Reden, die er (Haider) damals hielt, führten zu mehrmonatigen diplomatischen Sanktionen europäischer Staaten gegen Österreich", berichtete der Sender.
Die serbische, staatliche Presseagentur Tanjug meldeten in kurzer Notiz den Tod des österreichischen "ultrarechten Politikers, langjährigen Chefs der Freiheitlichen Partei" bei einem Verkehrsunfall unweit Klagenfurts.
Das israelische Massenblatt Yedioth Ahronoth veröffentlichte einen hebräischen Kommentar zu Jörg Haider mit dem Titel "Der geistige Enkel Hitlers. Wer war Jörg Haider?". "Er wurde als Kind von Nazi-Parteimitgliedern geboren, stieg in der österreichischen Politik hoch und berührte fast den Posten des Kanzlers. Die Juden hatten Angst vor ihm und die Welt distanzierte sich von seinen Äußerungen", heißt es in dem Bericht. Vor acht Jahren habe Haider der israelischen Zeitung im Interview gesagt: "Meine Eltern waren Nazi-Parteimitglieder und wurden dafür bestraft. In jeder österreichischen Partei gibt es ehemalige Nazi-Parteimitglieder. Ich gehöre der Nachkriegsgeneration an, frei von der Schuldlast." Mit 16 habe er den ersten Preis für eine gehaltene Rede erhalten: "Österreich bleibt deutsch".
In dem Artikel wird Haiders Karriere beschrieben. "Früher genoss er den Ruf, 'geistiger Enkel Hitlers' zu sein." Als Kärntner Landeshauptmann habe er sich dann sogar mit Papst Johannes Paul II. im Jahr 2000 getroffen. Im Jahr 2001 habe der Präsident der israelitischen Gemeinde, Ariel Muzicant, "den Extremistenführer" wegen einer antisemitischen Äußerung verklagt. Haider hatte damals gesagt: "Ich verstehe überhaupt nicht, wie einer, der Ariel (ein Waschmittel, Anm.) heißt, so viel Dreck am Stecken haben kann."
Die israelische Tageszeitung "Haaretz:
"Haider machte
durch seine Anti-Immigrations-Kampagnen und verbale Ausrutscher
Schlagzeilen. Einmal erhob er Vorwürfe gegen die österreichische Regierung
und verwies auf die demgegenüber 'ordentliche Beschäftigungspolitik' im
Dritten Reich. Bei einer anderen Gelegenheit bezeichnete er während einer
Parlamentsdebatte die Konzentrationslager als 'Straflager'. Auch sein
Treffen mit dem irakischen Präsident Saddam Hussein im Jahr 2002, das er als
'rein humanitäre Angelegenheit' bezeichnete, wurde weltweit verurteilt. Der
Vater des gebürtigen Oberösterreichers war Mitglied der
Sturmabteilungs-Braunhemden. Seine Mutter war Lehrerin und eine Führerin in
der Hitler-Jugend."
Die bürgerliche spanische Tageszeitung "El Mundo:
"Haider,
Chef der Kärntner Landesregierung, gewann beachtliche politische Stärke nach
den letzten Wahlen in Österreich, nachdem seine Partei ihren
Stimmenanteil verdreifachen konnte... Der österreichische Politiker trat in
seinem Land in die vorderste Reihe der politischen Bühne, als seine Partei
bei den österreichischen Nationalratswahlen 1999 den zweiten Platz eroberte
und es ihm gelang, seine damalige Freiheitliche Partei an der Regierung zu
beteiligen.
Von seinen biografischen Daten bleibt seine bekennende Bewunderung für die Beschäftigungspolitik im Dritten Reich in Erinnerung, die er aus seinem familiären Umfeld erbte, zumal sein Vater in der Hitlerjugend und der SA aktiv war, während seine Mutter Mitglied des Bundes Deutscher Mädel der Nazi-Partei war."
Die linksliberale spanische Tageszeitung "El Pais:
"Der
Führer der extremen Rechten in Österreich, Jörg Haider, ist Samstag Früh im
Alter von 58 Jahren bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen... Der
Vorsitzende des BZÖ, der im vergangenen Jahrzehnt in Europa wegen seiner
fremdenfeindlichen und ultranationalistischen Äußerungen für Aufregung
gesorgt hatte, konnte bei den letzten Nationalratswahlen am 28. September
den Stimmenanteil seiner Partei verdreifachen...Die unerwartete
Unterstützung, die ihm elf Prozent der Stimmen bescherte, könnte es dem BZÖ
ermöglichen, eine Schlüsselstellung bei der Regierungsbildung in Österreich
einzunehmen...."