Wirbel um Wiener Szene-Club
Das sagt Strache zum Club-Verweis von Gudenus
08.01.2017
Dem FPÖ-Mann wurde in einem Szene-Club die Bedienung verweigert. Jetzt meldete sich der Partei-Chef zu Wort.
Dieser Vorfall sorgte am Samstag für Wirbel. Johann Gudenus (FPÖ), Vizebürgermeister von Wien, wollte in einem Wiener Szene-Club gemeinsam mit seiner Freundin etwas trinken, doch dies wurde ihm verwehrt. Der Kellner sagte zu ihm: „Sie werden hier nicht bedient“.
Nach Bekanntwerden des Vorfalls war die Empörung groß. Ein Club-Insider verteidigte den Vorfall. „Der Club steht für Weltoffenheit und Respekt. In diesem Wertekonstrukt geht sich der Herr Gudenus nicht aus. Wir haben ein Hausrecht und davon haben wir Gebrauch gemacht“, heißt es.
Nun meldete sich FPÖ-Chef Heinz Christian Strache zu Wort. Auf Facebook zeigte er sich wenig überrascht. „Das finde ich eigentlich weder tragisch, noch ist es besonders neu, dass freiheitliche Politiker von manchen ideologisch linken Wirten nicht bewirtet werden. Grundsätzlich sollte jedoch ein Lokal für alle Gäste offen sein, solange sich diese an die Hausregeln halten“, meint Strache.
Vertauschte Rollen
Danach beschreibt er dieselbe Situation nur mit vertauschten Rollen. So solle man sich vorstellen, was passiert wäre, wenn ein österreichischer Wirt einen Gast mit Migrationshintergrund wegen seiner Herkunft vor die Tür setze. „Zu Recht wäre die Empörung groß. So etwas hat in unserer Gesellschaft nichts verloren.Die Empörung der Medien wäre noch viel größer und auch die Stadtregierung würde sich gewiss einschalten“, prophezeit der FPÖ-Chef.
„Vielleicht sollten sich die applaudierenden Linken einmal überlegen, was sie hier so toll finden? Wer spaltet hier, wer ist intolerant? Und wie würden sie reagieren, wenn ein Lokal sie nicht bedient, weil sie der falschen Partei/Herkunft/Zeitung/Religionsgemeinschaft angehören?“, fragt er.
Etwas Positives hat er dennoch anzumerken. „Schön, dass sich wenigstens der Besitzer des Lokals bei Herrn Vizebürgermeister Johann Gudenus persönlich entschuldigt hat und mit seinem Angestellten, welcher sich so unfein verhalten hat, ein klärendes Gespräch führen wird“, steht auf Facebook.
Gudenus-Freundin Tajana: Wut-Posting auf Facebook
Johann Gudenus selbst, hat sich nur begrenzt zu dem Vorfall geäußert. Er betonte gegenüber der Tageszeitung ÖSTERREICH lediglich, dass es sich bei dem Vorfall nicht um einen Rauswurf gehandelt habe. Er und seine Begleitung seien freiwillig gegangen. Seine Freundin Tajana Tajcic beschrieb die Situation auf Facebook. Abschließend machte sie ihrem Ärger Luft. „Anscheinend wird in Wien so ziemlich alles außer anderer politischen Meinungen toleriert. Diversity Manager sollten sich überlegen, als 7te Kerndimension "die politische Orientierung" einzuführen, wenn sie halbwegs glaubwürdig rüberkommen möchten“, schrieb sie.