Hintergrund

Das steckt hinter dem Russen-Gas-Stopp

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Der heimische Energiekonzern  OMV hatte angekündigt, die Zahlungen einzustellen, um sich die in einem Schiedsverfahren zugesprochene Millionensumme zurückzuholen.  

Am Mittwoch waren dem Konzern im Streit mit Gazprom mehr als 230 Mio. Euro Schadensersatz unter den Regeln der Internationalen Handelskammer zugesprochen worden - die OMV will den Anspruch mit Zahlungsverpflichtungen an den russischen Gaslieferanten aufrechnen.

Ministerin äußert sich 

 "Das Vorgehen der russischen Gazprom beweist heute einmal mehr: Russland ist kein Partner", merkte Umweltministerin Eleonore Gewessler (Grüne) in einer ersten Stellungnahme an. "Mit dem morgigen Tag endet aber auch eine Gefahr. Wenn wir keine russischen Lieferungen mehr beziehen, sind wir nicht mehr erpressbar", ergänzte die Ministerin. 

Kooperation läuft aus

Aber auch ohne der Entscheidung des Schiedsgerichtes wäre die seit 1968 bestehende Kooperation Anfang nächsten Jahres beendet worden: Denn Ende des Jahres endet der Transitvertrag zur Lieferung von russischem Erdgas über die Pipeline durch die Ukraine und die Slowakei.

Alternative Versorgung 

Das alternative Gas komme aus Norwegen, aus eigener Produktion oder in Form von Flüssigerdgas per Schiff über Deutschland oder Italien. Und die Gasspeicher würden mit 95 Terawattstunden den heimischen Bedarf für mehrere Monate decken.

Kein Gas-Mangel 

Der Gas-Stopp umfasst ca. 178 GWh pro Tag. Derzeit seien die Gasflüsse gemäß ENTSOG Transparency Platform noch auf einem stabilen Niveau. Die Versorgungslage werde von den zuständigen Stellen engmaschig beobachtet. Aufgrund der hohen Speicherfüllstände und der Substitutionsmöglichkeiten über andere Transportrouten werde aber von einer bleibenden aufrechten Versorgung der österreichischen Gaskunden ausgegangen, sagt "E-Control".

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