Faymann kämpfte auf dem Gipfel in Brüssel den Kampf seines Lebens.
ÖSTERREICH flog mit Kanzler Faymann nach Brüssel und begleitete ihn beim Asyl-Gipfel.
- Montag, 6 Uhr, Telefonate. Um sechs Uhr früh startete Werner Faymann gestern in einen seiner bislang härtesten politischen Tage. Der Kanzler telefonierte mit seinem Kabinett, ließ sich über Angela Merkels Position auf den neuesten Stand bringen.
- 8.30 Uhr, Hinflug, ÖSTERREICH-Gespräch. Beim Hinflug um 8.30 Uhr machte Faymann im ÖSTERREICH-Gespräch im Flieger kein Hehl daraus, dass er zum Kampf gegen Deutschlands Angela Merkel bereit sei. Während der SP-Chef einst meist liebevoll von „Angela“ geredet hat, nennt er Merkel nun nur noch „die deutsche Kanzlerin“. Er will den „Zustrom der Flüchtlinge stoppen“, weil wir nicht „das Wartezimmer Deutschlands für Flüchtlinge“ sein könnten, sagt Faymann.
- 10.30 Uhr, Landung, Treffen mit Sozialdemokraten. Gegen 10.30 Uhr landet Faymanns Flieger in Brüssel. Er macht sich sofort auf den Weg zum Treffen mit den Europäischen Sozialdemokraten. Dort versucht er, Frankreichs Präsident François Hollande auf seine Linie zu bringen.
- 12.00 Uhr, im Kommissionsgebäude. Um 12 Uhr betritt Faymann das Kommissionsgebäude, sagt offiziell, dass „alle Routen, auch die Balkanroute, gesperrt“ werden müssen. Damit stellt er sich gegen Merkel. Erneut.
Faymann trifft vor Gipfel EU-Ratspräsident Tusk
- 12.30 Uhr, Gespräch mit Tusk, Mittagessen. Vor dem Mittagessen der EU-Staats- und Regierungschefs hat Faymann noch ein Vieraugengespräch mit EU-Ratspräsident Donald Tusk. Dieser kämpft auf Faymanns Seite – für die Schließung der Balkanroute. Beim Lunch stellt sich Faymann dem Konflikt mit Merkel. Dabei kämpft er weniger um die Formulierung „die Balkanroute ist geschlossen“ als darum, dass keine Flüchtlinge mehr über diese Route zu uns kommen können.
- Nach 21 Uhr, Abendessen mit Davutoglu. Dinner und heftige Debatten der EU-Chefs mit dem Türken-Premier Ahmet Davutoglu.