Alexander Van der Bellen absolvierte seinen ersten Arbeitstag: das Protokoll.
Kaum gewählt, schon ein Politmarathon: Mittwoch, 11 Uhr, Bundeskanzleramt, der erste Termin: Im ehrwürdigen Kreisky-Zimmer des Kanzleramtes trifft Van der Bellen seinen Amtsvorgänger Heinz Fischer und SPÖ-Kanzler Christian Kern. Eine halbe Stunde dauert das erste informelle Gespräch. Nach dem Meeting gibt es ein spontanes Ständchen für VdB – von einer zufällig anwesenden Schulklasse, die gerade eine Führung durchs Bundeskanzleramt absolviert.
Welt-Politik
Vom Kanzleramt eilen Van der Bellen und sein Team die wenigen hundert Meter über den Minoritenplatz ins Außenministerium. Es ist frostig-kalt, der Himmel wolkenlos, Van der Bellen ist sichtlich gut gelaunt: „Wirklicher Arbeitstag ist das noch keiner, ich bin erst ,President-elect‘“, lacht er zu ÖSTERREICH.
UN-Chef lacht: »Gratuliere Österreichern zur Wahl«
Herzlich
Vorm Außenministerium wird er von ÖVP-Minister Sebastian Kurz empfangen. Wenige Minuten später trifft UN-General Ban Ki-moon ein, der gerade seine letzte Auslandsreise als UN-General absolviert. Es ist eine herzliche Begrüßung: „Österreich ist meine zweite Heimat“, sagt Ban Ki-moon, der von 1998 bis 2000 koreanischer Botschafter in Österreich war: „Ich gratuliere den Österreicherinnen und Österreichern zur Wahlentscheidung.“ Van der Bellen bedankt sich, betont die „Wichtigkeit Wiens als Amtssitz der UN“.
Twitter-Präsident
Schon vor seinem Polit-Marathon bedankte sich Van der Bellen via Twitter bei jenen ausländischen Politikern, die ihm zum Wahlsieg gratuliert haben: „Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit“, schrieb er an Hollande, Juncker, Tsipras und Co.
Karl Wendl