Küberl wütend

Der Caritas geht das Geld aus

06.10.2008

Caritas-Präsident Küberl ist sehr sauer: Er wirft dem Staat vor, die Sorge um die Armen den Hilfsorganisationen umzuhängen.

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Die Caritas schlägt Alarm. In einigen ihrer 33 Sozialberatungsstellen in Österreich geht laut Ö1 das Geld aus. Grund sind der frühe Ansturm auf die Beratungsstellen und der Rückgang der Spenden.

"Staat versagt"
Caritas-Präsident Franz Küberl reagiert ungewohnt wütend. Der Staat nehme seine ureigenste Aufgabe nicht wahr sondern übertrage sie Organisationen wie der Caritas, so Küberl. Normalerweise setzt der große Ansturm auf die Hilfsorganisation vor Weihnachten ein, dieses Jahr hat er schon im September begonnen. Außerdem wird weniger gespendet. Das Volumen der Zuwendungen ist um 10 Prozent zurückgegangen, der Bedarf dagegen um 20 bis 30 Prozent gestiegen.

"Republik kassiert"
Der Befund des Caritas-Präsidenten: Der Staat versage, wenn es um die Existenzsicherung von Bedürftigen geht. Die Caritas könne überbrücken, aber nicht mehr: "Wofür wir nicht da sind, ist, dass wir den Staat ersetzen. Dass der Staat eiskalt in die Spendentaschen von Hilfsorganisationen greift, so wie das bei der Caritas geschieht, das ist in Wirklichkeit eine Schieflage der Republik", so Küberl.

"Mindestsicherung fehlt"
Es sei unglaublich ärgerlich, dass die Regierung nicht imstande war, die bedarfsorientierte Mindestsicherung zu beschließen, ärgert sich Küberl. Aber auch Arbeitslosengeld und Heizkostenzuschuss seien zu niedrig. Die neue Regierung werde sich an ihren sozialen Maßnahmen messen lassen müssen.

Im Vorjahr haben die Caritas-Sozialberatungsstellen etwa 40.000 Menschen unterstützt und 2,5 Millionen Euro Soforthilfe ausgezahlt.

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