Inseraten- und Interview-Boykott

Der Kanzler ließ auch den ORF boykottieren

05.10.2017

Schon vor Kerns ÖSTERREICH-Boykott.

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© TZ ÖSTERREICH (Artner)
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Inseraten-Boykott und Interview-Sperre – Christian Kern reagierte mit einem „Glaskinn“ auf das Prinzessinnen-Dossier, das ÖSTERREICH vor zwei Wochen veröffentlicht hatte. Wie ein der APA zugespieltes Mail aus dem Silberstein-Akt nun zeigt, war das nicht das erste Mal, dass Kern gegen unliebsame Berichterstattung vorging:

Im Dezember 2016 hatten sich Kern und der damalige Vizekanzler Reinhold Mitterlehner im ORF-Bürgerforum blamiert – im Kanzleramt machte man den ORF verantwortlich: Kerns damaliger Kommunikationschef Jürgen Schwarz schrieb ein Mail an seine Kabinettskollegen, in dem er den Total-Boykott des ORF-Fernsehens vorschlug. Wohlgemerkt nur des TV. Radio wollte Schwarz weiter bespielen: „Teilen und herrschen wäre der Gedanke.“ Schwarz wollte, dass die ÖVP bei dem ORF-Mobbing mitmacht.

Absage an Armin Wolf. Tatsächlich sagte Kern das ZiB-2-Neujahrs-­Interview ab – die SPÖ schickte auch keine Vertretung zu Armin Wolf. Stattdessen trat Kern vermehrt im Privat-TV auf. Allzu lange dauerte der Boykott allerdings nicht: Mitte Jänner 2017 war Kern wieder in der ORF-Pressestunde. Jürgen Schwarz war für ÖSTERREICH nicht erreichbar.

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