Bernd Fabritius von der CDU wirft Österreich gar "leichtsinniges Wahlverhalten" vor.
Großteils besorgte Reaktionen rief das starke Abschneiden des FPÖ-Politikers Norbert Hofer bei der Bundespräsidentenwahl in der deutschen Parteienlandschaft hervor.
SPD-Vizechef Ralf Stegner warnte seine Partei vor Zugeständnissen an Rechtspopulisten. "Sozialdemokraten in Europa müssen die klare Linie halten, dass es mit uns keine Intoleranz und Ausländerfeindlichkeit gibt", sagte er den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (Montag). Stegner kritisierte den wechselhaften Kurs der SPÖ, auch im Vergleich zur deutschen SPD. "Wir haben keine Wende in der Flüchtlingspolitik gemacht, die uns auf die Füße fällt."
Linken-Chefin Katja Kipping sagte: "In Österreich kann man beobachten, was passiert, wenn die Sozialdemokratie nicht eindeutig klare Kante gegen Rechtspopulismus zeigt, sondern stattdessen den Rechtspopulisten Schritt für Schritt nachgibt."
Der CDU-Außenpolitiker und Vorsitzende des Bundes der Vertriebenen, Bernd Fabritius (CSU), sagte dem Redaktionsnetzwerk: "Ich finde es äußerst befremdlich, dass ein Rechtspopulist in einer Stichwahl 50 Prozent erhält. Das ist leichtsinniges Wahlverhalten." Er lobte aber SPÖ und ÖVP für ihren harten Kurs in der Flüchtlingspolitik. "Ohne die Schließung der Balkanroute hätte Hofer klar gesiegt."
AfD-Vizechef Alexander Gauland äußerte sich erfreut und sagte vorher, die FPÖ werde in Zukunft eine führende Rolle in der österreichischen Politik spielen.
Der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Stephan Mayer, sagte der "Huffington Post": "Der erste und zweite Wahlgang der Präsidentenwahl in Österreich zeigt, dass es nicht gut für ein Land ist, wenn es zu lange von einer Großen Koalition regiert wird."